Die Technologieplattform Outbrain, ein New Yorker Spezialist für Native Advertising, entdeckt ein neues Geschäftsfeld für sich. Während sich Konkurrent Taboola aktuell auf das News-Business auf Smartphones konzentriert, will Outbrain Websites dynamisch zusammenbauen und so die finanziellen Standbeine der Publisher abseits der Werbung unterstützen. Dafür hat das Unternehmen eine eigene Self-Service-Plattform im SaaS-Modell entwickelt, die auch ohne sonstige Berührungspunkte zu Outbrain auskommt. Website-Besucher bekommen mithilfe der Technologie auf sie zugeschnittene Inhalte wie etwa Podcast- und Event-Hinweise oder Aufrufe zur Newsletter-Anmeldung ausgespielt – je nachdem, welches Angebot sie am wahrscheinlichsten wahrnehmen.
Publisher sind darauf angewiesen, ihre Einnahmequellen zu diversifizieren. Neben der Werbung existieren viele verschiedene Ansätze, um Websites zu monetarisieren. In der jüngsten Vergangenheit setzen Website-Betreiber hier laut Outbrain vor allem auf Podcasts, E-Commerce oder Affiliate-Marketing. Das Problem bei einer Website ist jedoch, dass sie begrenzt Platz für Hinweise bietet, um Besucher für die Angebote zu sensibilisieren – die Aufnahmefähigkeit der Besucher wiederum ist wohl noch begrenzter. Die Publisher müssen also verschiedene Marketingziele unter einen Hut bringen und den User nicht mit Botschaften überreizen, wenn er die Website betritt. An der Stelle setzt die Technologie namens “Keystone” von Outbrain an.
„Seit über 15 Jahren arbeiten wir Seite an Seite mit Medienunternehmen, um ihnen zu helfen, ihre Werbeeinnahmen zu steigern”, erklärt Yaron Galai, Mitgründer und Co-CEO von Outbrain. “Dadurch haben wir einen Einblick in die Möglichkeiten und Herausforderungen erhalten, mit denen sie konfrontiert sind, wenn sie die User Journey optimieren und gleichzeitig verschiedene Geschäftsinitiativen zur Umsatzdiversifizierung einführen.”
Hunderte Datensignale füttern eine KI
Für Keystone hat Outbrain Elemente aus der eigenen Technologie für Advertising genommen, wie beispielsweise zur Conversion-Optimierung für Display-Banner, und diese entsprechend auf andere Ziele umgemünzt. So soll Publishern die Entscheidung abgenommen werden, ob sich bei einem individuellen User zum Beispiel am ehesten ein Event-Hinweis, der Vorschlag zur Newsletter-Anmeldung, gesponsorte Inhalte, ein Affiliate-Banner oder eine andere Display Ad auf der Seite rentiert. Dazu kommen nach eigener Aussage Hunderte Datensignale zum Einsatz, wie Tageszeit, Gerätetyp, Browser oder Interessen. Keystone segmentiert User direkt in Echtzeit auf der Basis ihres Verhaltens und trifft Vorhersagen, welche User bereit sind, ein Produkt zu kaufen, sich für Publisher-Angebote anzumelden oder für Podcasts interessieren. Anhand von A/B-Tests, zum Beispiel mit Überschriften, Schriftgrößen oder CTAs, lernt der Algorithmus, die richtigen Kombinationen für jeden Nutzer zu finden. Outbrain verspricht Publishern eine Steigerung des User-Engagements und beziffert diese anhand von ersten Tests mit 30 bis 50 Prozent.
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