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STUDIEN & ANALYSEN

Weniger Jobs und Arbeitslosigkeit unter Werbetreibenden dank Corona

25. Februar 2021 (jh)
Bild: The Blowup - Unsplash

Das vergangene Jahr war für viele Werbetreibende alles andere als leicht und wird in die Geschichtsbücher als Corona-Jahr eingehen. Werbegelder wurden eingefroren oder massiv zusammengestrichen und es bleibt fraglich, wie sich die Situation in der anhaltenden Pandemie 2021 entwickeln wird. Eines zeigt sich dennoch jetzt schon ganz deutlich: Die Corona-Krise hat zu einem massiven Rückgang der Jobangebote in der Werbebranche und zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen geführt. Zu diesem Schluss kommt die Jahresbilanz der Stellenanalyse des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW).

Die Analyse des ZAW umfasst die Auswertung von Jobangeboten in ausgewählten Medien, Websites und Portalen sowie in sozialen Netzwerken. Wie schon bei der letzten Erhebung des ZAW bleibt unklar, welche konkreten Portale Berücksichtigung fanden, aber laut Angaben des ZAW werde die Untersuchung “kontinuierlich an die Median- und Stellensituation angepasst”. Die Zahlen zeigen, dass die Verschiebung oder Unterbrechung der Mitarbeitersuche in der Krise dazu geführt haben, dass die Jobofferten in der Werbebranche 2020 um über ein Drittel (35 Prozent) zurückgegangen sind. Waren es 2019 noch insgesamt 7.798 vom ZAW analysierte Stellenangebote, sind es 2020 nur noch 5.047. Besonders betroffen scheint hier die Mitarbeitersuche von Werbeagenturen zu sein.

“Die negativen Arbeitsmarktdaten der Werbewirtschaft in 2020 sind sicherlich keine Überraschung und im Zusammenhang mit den Aufs und Abs der gesamtkonjunkturellen Entwicklung vor allem in den Lockdown-Monaten einzuordnen. Werbebudgets und Beschäftigungssituation können sich 2021 rasch steigern bzw. erholen, die Monate ohne Lockdown und hier vor allem der Sommer 2020 haben die raschen und flexiblen Reaktionen der Werbebranche gezeigt. Genauere Prognosen zum Werbemarkt sind angesichts der Ungewissheit in der Wirtschaft jedoch kaum möglich. Die teilweise inkohärente Herangehensweise und Kommunikation von Bund und Ländern trägt wesentlich zur Unsicherheit bei“, kommentiert ZAW-Präsident Andreas F. Schubert die Ergebnisse.

Arbeitslosenzahlen deutlich gestiegen

Die Auswirkungen der Krise lassen sich auch an den Arbeitslosenzahlen ablesen. Allein von Juni bis November 2020 stiegen die Arbeitslosenzahlen im Bereich Marketing und Werbung durchgängig um 40 bis 42 Prozent. Im Dezember stieg die Arbeitslosenzahl um 38 Prozent auf fast 31.000 Arbeitslose, im Vorjahresmonat waren es noch circa 22.500. Seit der erstmaligen Ausweisung dieser Kategorie 2011 hat es solche hohen Zahlen nicht mehr gegeben. Corona beschert der Werbebranche somit einen Negativrekord in Bezug auf Arbeitslosigkeit.

Takeaways

  • Es zeigt sich, dass die Verschiebung oder Unterbrechung der Mitarbeitersuche in der Krise dazu geführt haben, dass die Jobofferten in der Werbebranche 2020 um über ein Drittel zurückgegangen sind.
  • Allein von Juni bis November 2020 stiegen die Arbeitslosenzahlen im Bereich Marketing und Werbung durchgängig um 40 bis 42 Prozent.
  • Corona beschert der Werbebranche somit einen Negativrekord in Bezug auf Arbeitslosigkeit.