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SEARCH MARKETING

Search-Studie: Trump als Opfer der Suche?

4. Oktober 2018
Bild: Rob Walsh; CC0 - unsplash.com

Immer wieder hat Donald Trump den Suchplattformen, allen voran Google, vorgeworfen, sie würden unausgewogen über ihn berichten beziehungsweise Suchergebnisse liefern, die sich vorwiegend negativ über ihn äußern. Die Studie des Search Analytics-Softwareanbieters Searchmetrics hat sich nun mit genau diesem Vorwurf auseinandergesetzt und in einer Studie nicht nur Google, sondern auch Bing, Tumblr, Twitter und Co. einem Test unterzogen.

Searchmetrics analysierte die Top10-Suchergebnisse in vier Suchmaschinen (Google.com, Yahoo.com, Bing.com, Duckduckgo.com) und fünf sozialen Netzwerken (Tumblr.com, Pinterest.com, Twitter.com, Instagram.com, 9GAG.com) basierend auf 250 Trump-bezogenen Keywords (einschließlich Begriffe wie donald trump on immigration, donald trump on education, donald trump biograph oder donald trump policies). Die Stimmung der Ergebnisse wurde dabei entweder als pro Trump, neutral oder anti Trump bewertet. Die Analyse basiert auf einer (einzigen) Stichprobe, die Ende August gesammelt wurde.

Üblicherweise berücksichtigen die Algorithmen, die von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken verwendet werden, um das Ranking der Ergebnisse zu bestimmen, auch den persönlichen Browserverlauf, Interessen, Standort und viele andere Faktoren. Verschiedene Benutzer sehen daher unterschiedliche Ergebnisse. Für die Studie wurde daher ein US-Benutzer mit der Adresse 1600 Pennsylvania Avenue Washington DC – also der Adresse des Weißen Hauses – nachgebildet, um eine Suche von Trump selbst zu simulieren.

Gemischtes Bild in Suchen und Social Media

Die Daten deuten darauf hin, dass Google tendenziell einem höheren Anteil an Suchergebnissen, die dem US-Präsidenten Donald Trump kritisch gegenüberstehen, mehr Sichtbarkeit verleiht, während die Ergebnisse in anderen Suchmaschinen wie Bing und Yahoo tendenziell eher positiv von Trump berichten. In sozialen Netzwerken sind die Suchergebnisse auf Pinterest, Tumblr und 9GAG dagegen primär kritisch gegenüber Trump. Instagram ist die Ausnahme. Hier sind die als "Top" markierten Ergebnisse gegenüber dem Präsidenten positiv oder neutral eingestellt.

Auf Twitter gibt es ein gemischtes Bild: Die "Top-Tweets" sind hauptsächlich kritisch gegenüber dem Präsidenten, aber die Tweets, die mit "Neueste" markiert sind, enthalten deutlich mehr neutrale und positive Nachrichten. Dies deutet darauf hin, dass Tweets, die Trump kritisch gegenüberstehen (also "Top Tweets"), entweder eine große Anzahl von Interaktionen generieren oder von Twitter günstiger moderiert werden.

Liberale Medien mit besserer SEO-Strategie?

Wie genau, die Algorithmen der Suchmaschinen arbeiten, wissen nur Google und Co. Allerdings legen die Ergebnisse der Searchmetrics-Studie nahe, dass liberale Medien zunehmend besser verstehen, wie sie sich durch Besetzen von relevanten Keywords die Top-Plätze im Google-Ranking sichern können.

So konnte Searchmetrics feststellen, als es im Laufe der Zeit die SEO Visibility für Google von 76 Topnachrichtensites in englischer Sprache verglich, dass die Sichtbarkeit von liberaleren Seiten seit Donald Trumps Amtseinführung im Januar 2017 zugenommen hat. Im gleichen Zeitraum haben die konservativen Medienwebsites, die eher positiv für Trump sind, nur eine geringfügige absolute Verbesserung der Sichtbarkeit bei Google-Suchen. Und auch Trumps eigene Domains (trump.com, sein Twitter-Profil und donaldjtrump.com) tauchten in Googles Top10-Ergebnissen weitaus seltener auf als in anderen Suchmaschinenergebnissen.

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