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MARTECH

Marketing-Plattformen: Was Großes von der Stange oder lieber auf den Kunden zugeschnitten?

17. Oktober 2018
G.G. Lattek, Adobe Stock

Oracle hatte sich vor einiger Zeit Eloqua geschnappt, Saleforce schlug unter anderem bei Datorama zu, IBM bei Unica und Silverpop und Adobe leibte sich erst kürzlich den Wettbewerber Magento ein. Nicht nur die Adtech-, auch die Martech-Branche befindet sich in einer nie dagewesenen Konsolidierungsphase. Doch was hat am Ende eigentlich der Kunden davon?

Holger Behnsen, Managing Director Deutschland bei Emarsys, Anbieter der gleichnamigen und unabhängigen Marketing-Plattform emarsys stellt sich die diese Frage. Sein Kommentar zu den Übernahmeschlacht:

„In den vergangenen Jahren sehen wir eine starke Konsolidierung im Markt für digitale Marketing-Lösungen. Unternehmen wie Salesforce, IBM, Oracle - und ganz aktuell - Adobe haben kräftig in Zukäufe investiert und bieten ihren Kunden umfassend integrierte Marketing-Suiten. Die Zahl der unabhängigen Anbieter sinkt. Statt nun über die Problematik eines „Vendor-Lock-ins“ zu diskutieren, finde ich einen anderen Aspekt für die Entscheidung für den einen oder den anderen Anbieter viel wichtiger. Es geht um die Frage: Gebaut oder gekauft? Was ist besser und warum?

Emarsys Presse / Holger Behnsen

Viele Unternehmen berichten uns von einer ineffizienten Implementierung sowie ineffektiven Workflows und Prozessen in der täglichen Arbeit

(Holger Behnsen, Emarsys)

Behnsen weiter: „Die sogenannten 'Aquired Clouds' versprechen, nahezu alle Anforderungen über eine einzige Plattform abzubilden. In der Praxis handelt sich aber nicht um eine durchgängige Plattform, sondern um eine Vielzahl akquirierter Point Solutions, die dann – manchmal besser, manchmal schlechter – in eine übergeordnete Suite integriert werden. Viele Unternehmen berichten uns von einer ineffizienten Implementierung sowie ineffektiven Workflows und Prozessen in der täglichen Arbeit. Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Entwicklung einer ganzheitlichen Marketingplattform wissen wir bei Emarsys, dass die Dinge manchmal eben nicht ganz so einfach sind. Deshalb haben wir uns für eine built-not-bought-Strategie entschieden und bieten Unternehmen eine unabhängige, von Grund auf für ihre Zwecke entwickelte und durchgängige Marketing-Plattform. Marketingtreibende Unternehmen profitieren damit von einer effizienteren Einführung und Nutzung sowie einem schnellen Return on Investment durch eine kanalübergreifende, KI-basierte personalisierte Kundenansprache.“

Auch Rai De Datta, Gründer und Chef von der Experience-Plattform Bloomreach sieht in den Übernahmen der Großen eine Chance für das eigene Geschäft. Firmen wie Adobe werden nach seiner Ansicht nun so schwerfällig wie Elefanten. Bezogen auf den Geschäftsbereich der Experience-Plattformen glaubt De Datta, dass angepasste und auf den Kunden zugeschnittene Lösungen könnten nunmehr von den kleineren Plattformanbieter besser bedient werden.

Bloomreach Presse / Rai De Datta Rai De Datta

Wir glauben nicht, dass Unternehmen, um die Zufriedenheit ihrer Kunden zu steigern, einfach nur eine Experience-Cloud kaufen können.

(Rai De Datta, Bloomreach)

„Unternehmen profitieren deutlich mehr, wenn Anbieter gemeinsam mit ihnen eine Experience-Cloud entwickeln. Die Experience Cloud sollte modern, offen und logisch sein, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Machine Learning unterstützen und eine extrem hohe Geschwindigkeit für Kunden und Partner erzielen. Wir glauben nicht, dass Unternehmen, um die Zufriedenheit ihrer Kunden zu steigern, einfach nur eine Experience-Cloud kaufen können. Wir sind sicher, dass sie ihre Digital Experience entwickeln und aufbauen müssen, um ihre Marke in einer einzigartigen Weise zu präsentieren. Deshalb freuen wir uns, dass der Elefant in unserer Branche durch eine weitere Übernahme jetzt noch ein bisschen langsamer geworden ist.“

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