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MOBILE

Mobile Ad Fraud-Rate wächst rasant

11. Mai 2018

Adjust, ein globaler Anbieter für Mobile Measurement, hat die Ergebnisse seines jüngsten Mobile Ad Fraud Berichts veröffentlicht. Demnach hat sich der Anzeigenbetrug (Ad Fraud) im mobilen Werbesegment nahezu verdoppelt. 7,3% aller bezahlten Installationen wurden von Adjusts Fraud Prevention Suite abgelehnt. Auf den gesamten mobilen Werbemarkt übertragen, lassen die Zahlen von Adjust für das Jahr 2018 einen Schaden von etwa 4,9 Milliarden US-Dollar erwarten.

Adjust hat insgesamt 3,43 Milliarden App-Installationen und mehr als 350 Milliarden App-Events untersucht. Das entspricht einer Datenmenge von 125 Terabyte pro Tag von mehr als 20.000 Apps, die im Januar, Februar und März dieses Jahres untersucht wurden.

Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, wie groß der Ausmaß von Fraud ist und wie stark die Mobile Branche im Jahr 2018 davon betroffen sein wird.

Die verbreitesten Fraud-Arten weltweit

Insbesondere das recht neue SDK-Spoofing stellt die Branche vor ein neues Problem, weil dieses Betrugsverfahren besonders schwierig zu erkennen ist. Erste Untersuchungen von Adjust ergaben hier, dass SDK Spoofing weltweit verbreitet und für 37% aller abgelehnten Installationen verantwortlich ist. Neben dem SDK Spoofing, sind vor allem drei bereits bekannte Arten, für die steigenden Betrugszahlen relevant:

Click Spam weist organische Nutzer im Tracking so aus, als seien sie über eine Plattform zum App-Kauf geführt wurden. Eine ausgeklügeltere Form des Click Spams sind Click Injections. Dabei werden Betrüger informiert sobald eine App aus dem Appstore heruntergeladen wurde und können sich vor dem ersten Öffnen durch den User mit einem Add-Klick zwischen schalten. Unter dem Begriff Fake Installs dagegen werden Techniken zusammengefasst, die Installationen vortäuschen, die nicht auf echten Geräten stattgefunden haben.

E-Commerce gerät immer mehr ins Fadenkreuz

Im vergangenen Jahr war die App-Kategorie “Games” mit einem Anteil von 35% aller abgelehnten Installationen am stärksten betroffen. Dieses Jahr scheint es besonders den E-Commerce zu erwischen. 40% der von Adjust abgelehnten Installationen betrafen E-Commerce-Apps. Die Kategorie “Games” liegt mit 30% nun auf Platz zwei, gefolgt von “Travel” mit 10%.

Die Marktforscher von Emarketer schätzen, dass die Ausgaben für mobile Werbung im Jahr 2018 um 23,5% gegenüber dem Vorjahr steigen werden. Legt man diese Erkenntnisse den Fraud-Messungen von Adjust zugrunde (Ablehnungsrate von +7,0%), so ist im globalen Werbemarkt von einem Schaden von etwa 4,9 Milliarden US-Dollar auszugehen.

Natürlich lässt die Menge an Fraud, die wir bei unseren aktiven Ablehnungen sehen, nur erahnen, welches Ausmaß Fraud im gesamten Ökosystem einnimmt. Die Menge an Fraud, die insgesamt verhindert werden könnte, ist sicher deutlich höher.

(Andreas Naumann, Fraud-Spezialist bei Adjust)

Verantwortlichkeiten unklar

Es herrscht bei dem Thema Mobile Ad Fraud jedoch weiterhn große Uneinigkeit, wer letztlich für die Bekämpfung dieser Betrugsvarianten verantwortlich ist und die Initiative übernehmen soll. Die Werbetreibenden sehen die Verantwortung für die Qualität des Traffics bei den Werbeplattformen, da sämtlicher Traffic auf ihren Kanälen generiert wird. Die Plattformen hingegen sehen die Verantwortung in erster Linie bei den Advertisern, die die Kampagnen schalten, da sie die vollen Einblicke über die Aktivitäten innerhalb ihrer Apps haben und somit erkennen müssten, wenn der Traffic Fraud-Aktivitäten aufweist.

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