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MOBILE

M-Commerce scheitert häufig an der Technik

8. Dezember 2017
Bild: 3dsculptor - Adobe Stock

Der „Mobile first“-Gedanke erreicht langsam aber sicher auch den E-Commerce. Online Shops bieten mittlerweile häufig responsive oder für Mobile optimierte Webseiten und Apps an. Auch Nutzer nehmen das Angebot immer häufiger wahr. In der jüngeren Zielgruppe kaufen bereits 76 Prozent per Smartphone ein. Allerdings steht sich die Technik dabei bisher häufig selbst im Weg.

In einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom wurden 1.152 Internetnutzer ab 14 Jahren zu ihren Online-Shopping-Gewohnheiten befragt. Demnach entwickelt sich das Smartphone für viele zu einem wichtigen Einkaufsinstrument. Shoppte 2014 erst jeder Fünfte (20 Prozent) mit dem Handy, ist es mittlerweile nahezu jeder Zweite (46 Prozent). Vor allem unter den 14- bis 29-Jährigen kaufen bereits drei von vier Befragten (76 Prozent) per Smartphone und ein Drittel (31 Prozent) per Tablet ein. Außerdem holen sich 9 von 10 Smartphone-Shoppern mit ihrem mobilen Begleiter zumindest gelegentlich Kaufanregungen oder recherchieren zu einem Produkt (93 Prozent).

Komplizierte Kaufprozesse kosten Kunden

Erst vor Kurzem äußerte sich Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce beim EHI Retail Institute, äußerst optimistisch über die Entwicklung des M-Commerce: „Mittlerweile sind mobile Check-outs, sei es über die mobile Website oder per App, zum Standard geworden. Man merkt, dass sich der Mobile-First-Gedanke immer mehr durchsetzt. Durch die Verbreitung der Smartphones hat sich die Implementierung von responsiven Seiten oder mobiloptimierten Shops parallel gut entwickelt. Das sah vor zwei bis drei Jahren noch anders aus.“

Die Bitkom-Befragung zeigt jedoch, dass es noch immer Optimierungsbedarf gibt. Denn so beliebt der Einkauf per Smartphone auch ist, in vielen Fällen macht die Technik den Händlern noch einen Strich durch die Rechnung. Knapp 80 Prozent der Smartphone-Shopper gaben an, dass es bei ihnen bereits zum Kaufabbruch am Handy kam – ob gewollt oder ungewollt.

Etwa ein Drittel der Befragten verlassen den Warenkorb häufiger und aus eigenen Stücken. Die Gründe haben meist mit technischen Schwierigkeiten zu tun. Sie sind vor allem eine schlechte Internetverbindung (49 Prozent), Schwierigkeiten beim Bezahlvorgang (43 Prozent), eine wenig nutzerfreundliche Webseite (42 Prozent) oder ein Fehler auf der Webseite (32 Prozent). Hier zeigt sich klarer Handlungsbedarf von Seiten der Shop-Betreiber und viel Potenzial für höheren Umsatz.

„Wenn die Bedienbarkeit einer Webseite oder eines Online-Shops nicht zufriedenstellend ist, gibt es im Internet genug Alternativen, die nur einen Mausklick entfernt sind. Es gehört zum A und O eines jeden guten Händlers, seine Homepage und seinen Online-Shop bedienfreundlich, sicher und vor allem fehlerfrei zu gestalten – auch und vor allem für die mobilen Endgeräte“, attestiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

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