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MARKETING ENTSCHEIDER

Carolin Scholz, Abteilungsleiterin Digital Sales Campaigns bei Galeria Kaufhof im Portrait

Sandra Goetz, 15. November 2017

Die Kaufhauskette Galeria Kaufhof, 2015 von der kanadischen Hudson’s Bay Company übernommen, gehört zum Stadtbild vieler deutscher Innenstädte. Seit 1879 verbindet das Unternehmen Tradition und Innovation. Gerade jetzt investiert Galeria Kaufhof in einem sehr herausfordernden Marktumfeld in die Zukunft, in dem es sich vom klassischen Warenhaus zu einem Omnichannel-Retailer weiterentwickelt. Die Rechnung scheint aufzugehen: Bevor der Beauty-Riese Sephora im September eigene Stores in ausgewählten Galeria-Kaufhof-Filialen eröffnete, sorgte die Kaufhauskette zunächst digital für den nötigen Hype. Am Ende „kam es zu Ausnahmezuständen, wie man es sonst nur von Abercrombie & Fitch-Zeiten kannte“, berichtet Carolin Scholz, Abteilungsleiterin Digital Sales Campaigns, Galeria Kaufhof, die Marketingentscheiderin, die wir Ihnen heute vorstellen.

Foto: Carolin Scholz / Galeria Kaufhof Presse Carolin Scholz, Galeria Kaufhof

Werdegang

Carolin Scholz hat BWL mit den Schwerpunkten Marketing und Internationale Wirtschaft an der Universität Duisburg-Essen in Duisburg studiert. Danach absolvierte die Rheinländerin ein 15-monatiges Traineeprogramm des Arcandor Konzerns, das Scholz nicht nur in unterschiedliche Unternehmen, sondern ebenso in unterschiedliche Regionen führte. In Hamburg arbeitete sie 2008 im Bereich E-Commerce bei der Weinhandels-Start-up meevio GmbH & Co.KG, danach ging es nach Frankfurt/Main zu Hess-Natur und von dort aus nach Nürnberg, um Einblicke in die französische Kindermarke Vertbaudet zu bekommen. Von Nürnberg war es nicht mehr weit bis nach München: Dort wartete Homeshopping Europe auf die agile Düsseldorferin. Als Online-Marketing-Managerin ging Scholz nach Beendigung des Turboprogramms zurück nach Hamburg, wo sie ein Jahr lang für das Wein- und Spirituosenhaus Rindchen´s Weinkontor arbeitete. Obgleich die 33-Jährige den Norden samt Nordsee liebt, zog es sie 2010 zurück ins Rheinland. Als Online-Marketing-Managerin baute Carolin Scholz als Abteilungsleiterin das Shop-Management von Galeria Kaufhof auf. Seit 2016 ist Scholz Abteilungsleiterin im Bereich Digital Sales Campaigns und Teamleiterin von 18 Mitarbeitern. „Wir kümmern uns um alle Content-Themen rund um den Online-Shop sowie um die Performance-Kanäle E-Mail-Marketing, Affiliate und Online-Kooperation“, sagt Scholz.

Was ist das Spannende am digitalen Marketing?

„Mich reizt, dass der Bereich niemals stillsteht und man sich immer wieder neu erfindet, ebenso immer wieder neue Funktionalitäten hinzukommen“, sagt die Digitalexpertin. Digital sei ein fester Bestandteil geworden, nicht allein im Job, sondern auch im Freundeskreis: „Wir kommunizieren via WhatsApp, sharen unsere Kalender, machen unsere Freizeitplanung digital. Die gesamte Alltagsorganisation ist davon erfasst“, bemerkt Carolin Scholz. Es sei ein „unfassbar spannendes Feld, an dem es Spaß macht teilzuhaben“, so Scholz weiter. Bezogen auf den Beruf heißt das: „Wir analysieren alles. Es ist schön, den digitalen Response des Kunden zu sehen.“

Traditioneller versus Online-Handel?

„Ich merke vor allem die Vorteile, die wir als Unternehmen Galeria Kaufhof haben“, stellt die 33-Jährige fest. Als Warenhausunternehmen mit bundesweit 96 Filialen und mit einer hohen Beratungsleistung gelte es, mit Kunden in Kontakt zu kommen und Bedürfnisse durch das Verschmelzen unterschiedlicher Kanäle zu erfüllen. „Wir sind schon gut aufgestellt, wollen aber noch besser werden“, weiß die Fachfrau. Schließlich gäbe es auch Wettbewerber, die kein Filialgeschäft hätten. Hier könne Galeria Kaufhof einen klaren Wettbewerbsvorteil für sich herausholen. Die Produkte können im Online-Shop gekauft oder reserviert und in der Wunschfiliale abgeholt werden. Oder auch in der Filiale selbst per Tablet bestellt werden, sollte das Produkt ausverkauft oder nicht vor Ort sein.

Die Abteilungen Einkauf, Sales und Marketing arbeiten sehr verzahnt im Unternehmen. „Wir schauen genau hin, welche Marken oder Produkte spannend sein können. Und probieren aus. Es gibt Produkte, die wir zuerst im Online-Shop testen. Wenn diese dort prima laufen, werden sie auch stationär ausgerollt.“

Ein Erfolgsbeispiel der jüngeren Vertriebsgeschichte heißt „Sephora“. Bevor die hippe, französische Kosmetikkette in ausgewählte Galeria-Kaufhof-Filialen kam, war der Hype bereits im Netz riesengroß. „Wir haben damit sehr erfolgreich eine junge, weibliche Zielgruppe erreichen können, die uns vielleicht vom Namen her kannte, aber nicht unbedingt in einen unserer Stores ging, um dort einzukaufen. Das hat sich geändert“, freut sich die Spezialistin.

Omnichannel – wie sieht die nahe Zukunft aus?

Galeria Kaufhof verfolgt stringent einen Omnichannel-Ansatz. „Das ist die Entwicklung. Beim Omnichannel geht es genau darum, die Kanäle so miteinander zu verschmelzen, dass Leute Lust haben, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren, und zwar jeder so, wie es einem am ehesten liegt“, so Carolin Scholz. Wichtig sei, dass die richtigen Funktionalitäten angeboten werden. Die personalisierte Kundenansprache ist hierbei das Feld, welches die E-Commerce-Expertin am meisten interessiert. „Die Zeit der Gießkanne ist passé, was zählt, ist eine zielgerichtete und kundenzentrierte Kommunikation“, sagt Carolin Scholz überzeugt.

Bild Sandra Goetz Über den Autor/die Autorin:

Sandra Goetz ist seit 2006 als freie Autorin für ADZINE an Bord. Ihr Fokus liegt auf Interviews zu aktuellen Innovationsthemen im digital Media und Marketing. Außerdem schaut sie sich bei ihren Auslandsreisen immer wieder nach spannenden Geschichten aus der globalen Marketing-Welt um, Interviews inklusive. Seit 2016 verantwortet Sandra die ADZINE Entscheider-Serie.

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