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SOCIAL MEDIA - Influencer-Marketing

Was will Google mit Famebit?

12. Oktober 2016
Bild: Screenshot Famebit

Google hat die Übernahme der Influencer-Plattform Famebit bekannt gegeben. Famebit ist ein Marktplatz, der Brands und Influencer zusammenbringen möchte. Hierbei konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf Mid- und Longtail-Influencer, die noch keine so große Bekanntheit genießen, dass sie bereits durch eine große Agentur vertreten werden. Google positioniert sich dadurch an einem weiteren Punkt der Werbe-Wertschöpfungskette, auch außerhalb von YouTube.

Famebit verknüpft nicht nur auf Google's Videoplattform Künstler und Brands miteinander, sondern ist als Dienst auch für Instagram, Facebook, Vine, Tumblr und Twitter verfügbar. Die größten Synergien sollten jedoch mit YouTube entstehen. In seiner jetzigen Form können sich Künstler über Famebit mit ihren Werbevorschlägen und geforderten Gagen bei Brands bewerben. Marken entscheiden daraufhin, ob sie das Angebot eines Künstlers annehmen. Sie bekommen vorab Informationen über Reichweite und Zielgruppe des jeweiligen Influencers.

Ein bisschen weiter gedacht könnte die Implementierung in YouTube später in der Form stattfinden, dass YouTuber direkt innerhalb der Videoplattform Kooperationen anstoßen können. Vorerst soll die Plattform jedoch eine Standalone-Lösung bleiben, wie David Kierzkowski, CEO von Famebit, versichert.

Auf den ersten Blick wirkt die Akquisition von Famebit als ein Angriff auf die großen Multichannel-Netzwerke (MCN), die Künstler unter ihrem Dach versammeln und mit Brands zusammenbringen. Doch bei Google möchte man auch die großen MCN zu seinen Kunden zählen. Sie sollen über Famebit passende Marken für ihre Influencer finden können. Es stellt sich nur die Frage, welches große MCN daran interessiert ist, ein weiteres Stück des Kuchens an Google abzutreten. Als große Marken arbeiten bereits unter anderem Marvel, Adidas, L'Oreal, Canon und Sony mit Famebit zusammen.

Gute Nachricht für das gesamte Influencer-Ökosystem

Philipp John, Gründer und COO der deutschen Marketing-Influencer-Plattform ReachHero fürchtet den übermächtigen Wettbewerber offenbar nicht. Für ihn ist der Einstieg von Google eine gute Nachricht.

Philipp John / Reachhero

Dass selbst Google jetzt auf dem Influencer-Markt mitmischen will, zeigt, wie wichtig das Werben über digitale Meinungsmacher mittlerweile geworden ist. Gleichzeitig sind das tolle Nachrichten für das gesamte Influencer-Ökosystem. Damit rückt das Thema noch stärker in den Fokus von Marketing-Verantwortlichen rund um den Globus und gerade Angebote im Cross-Plattform-Influencer-Marketing werden stark wachsen.

(Philipp John, ReachHero)

Auf der ReachHero-Plattform sind aktuell mehr als 5.500 Influencer registriert, aus denen Unternehmen auswählen können. Über 700 Kampagnen wurden bereits auf der Plattform umgesetzt.

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