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PUBLISHING

Print: Das große Sterben hat begonnen

13. November 2012

Wie die Financial Times Deutschland (FTD) heute berichtet, hat das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main heute für die „Frankfurter Rundschau“ wegen drohender Zahlungsunfähigkeit den Insolvenzantrag gestellt. Ebenfalls heute vermeldet der Jahreszeiten Verlag sein City und Lifestyle Magazin PRINZ in der Printversion einzustellen und beim Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr erwägt man laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Ende der FTD.

Die Frankfurter Rundschau leidet wie die gesamte Zeitungs- und Zeitschriftenbranche an schwindenden Auflagenzahlen und sinkenden Werbeerlösen. Nun zieht der Herausgeber,  die Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH, notgedrungen die Reißleine und hat beim Amtsgericht Frankfurt einen Insolvenzantrag gestellt.  Über die genaue Zukunft lassen sich zunächst nur Vermutungen anstellen. Derzeit läuft eine Betriebsversammlung. Gesichert scheint, die Frankfurter Rundschau wird digital weitermachen. Das Verlagshaus Frankfurt gehört mehrheitlich zu M.DuMont Schauberg, der SPD eigenen DDVG sowie zu kleinen Teilen der Karl-Gerold-Stiftung.

Das bisherige Monatsmagazin von PRINZ soll zum letzten Mal im Dezember 2012 erscheinen. Von da an soll PRINZ als tagesaktuelles Online Magazin weiter intensiv ausgebaut werden. Jahreszeiten Verlag Geschäftsführer Peter Rensmann: „Der Medienwandel verändert den Markt der City-Listings-Magazine fundamental. Darauf reagieren wir: An die Stelle des Monatsmagazins tritt eine nochmals attraktiv erweiterte Onlineausgabe. Das ist eine PRINZ-spezifische Marktveränderung. Die Gattung Print hat eine stabile langfristige Perspektive und behält diese auch für uns. So wird auch unsere überaus erfolgreiche PRINZ TOP GUIDE als Printversion fortgesetzt und konzeptionell erweitert." Redaktionell betreut wird  PRINZ Online weiterhin von 4season Digital.Net. Laut  Geschäftsführer Sebastian Ganske plane man erheblich mehr Termine als bisher zu veröffentlichen und "damit dann kanaladäquat zukünftig auch eine eindrucksvoll bessere Abdeckung von deutlich mehr Städten“ ermöglichen.

Gestern zitierte die  Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen nicht näher genannten G +J Manager, dass die FTD wohlmöglich eingestellt werde. "Die Tendenz geht Richtung Schließung",hieß es in der FAZ. Grund seien die  "tiefrote Zahlen", ein Verlust von zehn Millionen Euro habe die FTD angehäuft.