Wenn die US-Techbörse heute öffnet, werden alle gespannt auf ein Unternehmen blicken. Facebook wird dann zum ersten Mal im Nasdaq gehandelt. Erst gestern hatte das bekannteste soziale Online-Netzwerk den drittgrößten Börsengang aller Zeiten in den USA hingelegt. Mit dem unerwartet hohen Preis pro Aktie von 38 Dollar sammelte das Unternehmen 18,4 Milliarden Dollar ein. Der rechnerische Börsenwert von Facebook beläuft sich somit auf 104 Milliarden Dollar.
Nur die US-Börsengänge von General Motors (GM) und Visa konnten auf einen Schlag mehr Kapital einsammeln. Vor zwei Jahren konnte GM 23,1 Millarden Dollar frisches Geld gewinnen. Vor vier Jahren sicherte sich Visa 19,65 Millarden Dollar durch den Börsengang. Der gestrige Verkauf der Facebook-Aktien bescherten dem US-Unternehmen 18,4 Milliarden Dollar Investitionskapital und damit den drittgrößten Börsengang aller Zeiten in der USA. Von dem eingenommenen Geld kann Facebook zunächst aber nur die Hälfte behalten. Die andere Hälfte fließt, nach Informationen von Reuters, an Investoren zurück.
Das soziale Netzwerk hat sich mit dem erfolgreichen Börsengang nun selbst unter Druck gesetzt. Jetzt muss Zuckerberg liefern und Skeptiker davon überzeugen, dass sein Unternehmen ein nachhaltiges Geschäfsmodell hat. Von dem ersten Handelstag wird jedenfalls viel erwartet. Analysten rechnen mit einem Kursprung von mehr als 50 %.
Knackpunkt der Entwicklung werden die Werbeeinnahmen sein. So steht das Sillicon Valley Unternehmen vor der Herausforderung sein Werbekonzept auf mobile Endgeräte auszuweiten. Von der rasanten Zunahme von Smartphones konnte Facebook bisher kaum profitieren. Für die mobile Werbeauslieferung fehlte ein Konzept. Ein weiterer Dämpfer dürfte der Etat-Abzug von GM sein. Noch vor dem Börsenstart hatte der Automobil-Konzern seine Facebook-Werbung eingestellt. Die Begründung: Die Anzeigen seien ineffektiv.