Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Goldmedia ist der Aufmerksamkeits-Index (AIX) des Internets mit 10 Cent pro Stunde ähnlich niedrig wie der des klassischen Fernsehens (11 Cent). Beim AIX misst Goldmedia das Potenzial der einzelnen Mediengattungen, indem Nutzungszeit und Umsatz in ein Verhältnis gesetzt werden. Damit sollen sich die verschiedenen Mediengattungen in Bezug auf ihre Aufmerksamkeitsleistung crossmedial vergleichen lassen.
Zur Berechnung des Aufmerksamkeits-Index werden die Gesamtumsätze (aus Vertrieb, Werbung und Gebühren) je Medium (in Euro/Jahr) durch die Gesamtnutzungszeit (Stunden/Jahr) geteilt. Der Medien-AIX ist demnach ein relativer Indexwert in Euro/Stunde. Sind die Kosten pro Zeiteinheit hoch, so unterstellt das Konzept des AIX, ist auch die Aufmerksamkeit hoch.
Berechnet man den AIX für die Mediengattungen Kino, Printmedien, Video/DVD, Fernsehen, Internet, Musik und Hörfunk, so ergibt sich im Durchschnitt ein Wert von 18 Cent pro Stunde. Der Aufmerksamkeits-Index im Zeitverlauf zeigt, dass die Medien Internet, Zeitschriften und Kino die Nutzungszeit heute wesentlich besser monetarisieren als noch im Jahr 2005.
Beim Internet stieg der AIX bis 2010 um 112 Prozent, vor allem, weil die Online-Werbeumsätze deutlich kräftiger zulegen konnten als die Nutzungszeit. Als Grund nennt Goldmedia die Online-Werbeumsätze, die deutlich kräftiger zulegen konnten als die Nutzungszeit. Auch Zeitschriften verzeichneten mit einem Plus von 81 Prozent gegenüber 2005 einen deutlichen Zuwachs.
Kino ist laut Goldmedia mit deutlichem Abstand das aufmerksamkeitsstärkste Medium. Einer durchschnittlichen täglichen Nutzungsdauer von 0,5 Minuten pro Person stehe demnach ein Branchenumsatz von über 1 Mrd. Euro gegenüber. Dies bedeute, dass eine Stunde Nutzung im Durchschnitt 4,43 Euro „wert“ sei.
„Es ist spannend, einen crossmedial vergleichbaren Wert zu erhalten, mit dem sich Aufmerksamkeit endlich quantifizieren lässt“, sagt Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer der Goldmedia GmbH, und fügt hinzu: „Damit lässt sich in der Mediaplanung wie auch in der Forschung die Frage, welche Aufmerksamkeit ein Nutzerkontakt in einem Medium bedeutet, besser bewerten und vergleichen.“
Mehr zum Sinn dieses Vergleichs finden Sie hier auf bei Goldmedia.