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Kerngeschäft des ZDF umfasst auch Inhalte für das Internet

19. Oktober 2011 (rr)

Laut einem Interview der Fachzeitschrift „MedienWirtschaft“ mit ZDF-Intendant Markus Schächter sieht dieser einen Versorgungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens für einen guten, verlässlichen und unabhängigen Journalismus auch im Internet. Zur Entlastung der Gebührenzahler will er kostenlose Inhalte mit kostenpflichtigen auf einem Downloadportal ergänzen.

Schächter bezeichnet es demnach als es extrem schwer für den einzelnen Nutzer zwischen objektiven und interessengeleiteten Informationen zu unterscheiden. Daher brauche es in der Netzwelt starke Marken, deren Kompetenz und Zuverlässigkeit die User einschätzen können. Hinzu komme, dass das zunehmend breitbandige Internet hochwertige Bewegtbildinhalte brauche. Dies sei ZDF-Kerngeschäft.

In dem geplanten Download-Portal sollen dem Interview zufolge zukünftig Fernseh-Inhalte von ZDF und ARD aus rund 60 Jahren Programmgeschichte zum Kauf angeboten werden. Diese Gewinne würden, so wie alle Gewinne von Tochterunternehmen, die Programmvermögen verwerten, bei der Gebührenberechnung berücksichtigt werden. Der Intendant argumentiert laut Medienwirtschaft mit den wettbewerbsbezogenen Forderungen des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags, der den kostenlosen Vertrieb von Fernsehinhalten zeitlich beschränke.

Schächter erklärt in dem Interview: „Der Zuschauer bekommt die Inhalte bei uns kostenlos innerhalb der vom Gesetz vorgeschriebenen Verweildauern in der Mediathek. Wer ein Programm darüber hinaus ‚erwerben‘ und ‚besitzen‘ möchte, so wie heute als DVD, der kann das in Zukunft alternativ und günstiger über das Download-Portal erwerben. Das sind die Alternativen, die der Gesetzgeber vorgibt, vor allem um die kommerziellen TV-Sender zu schützen, die ihrerseits ihre Programme zunehmend digital vermarkten.“