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Tablet-User wollen was erleben

11. August 2011 (ts)

Die internationale Werbeagentur JWT hat eine Analyse von Tablet-Werbung veröffentlicht. In dem "JWT-Trendreport" sind interessante Fallbeispiele für Tablet-Werbung, die das Medium optimal nutzen. Die Empfehlungen hat JWT aus den Meinungen von sieben Führungskräften im digitalen Marketingbereich abgeleitet. Das zentrale Ergebnis: wer ein Tablet zur Hand nimmt, will vor allem Spaß haben. Konkrete Aufgaben erledigen die Nutzer eher mit ihrem Smartphone.

Das Tablet ist ein eigenes Medium und nicht bloß ein Computer-Ableger. Dies zeigt sich deutlich in einem anderem Nutzungsverhalten der Tablet-Besitzer. Um so wichtiger ist es die Klaviatur zu verstehen, gerade für Marketeers. In dem "JWT-Trendreport" hat JWT acht zentrale Thesen formuliert, mit deren Hilfe Werbung auf dem Tablet sound wird.

Zu den wichtigsten Thesen gehört die zweite "Do with smartphones, discover with tablets." Ein Fallbeispiel verdeutlicht den Inhalt der Behauptung. Eine für Pampers entwickelte App stellt anstelle eines direkten Mehrwerts, große Bilder und reichhaltige Informationen über den Schwangerschaftsverlauf in den Mittelpunkt. Werdende Mütter können in 3D die Entwicklungsstufen ihres Fötos auf dem Tablet verfolgen. Von dieser App lernen wir: Mehr Erlebnis tut Tabletwerbung gut.

Pampers-App: Endecken mit dem Tablet (Quelle: JWT)

Auch die achte These wird durch ein anschauliches Beispiel verdeutlicht. Gute Werbung auf dem Tablet heißt nicht "packed with bells and whistles", muss nicht mit Pauken und Trompeten oder jedem technischen Schnickschack bestückt sein, um zu wirken. So hat beispielsweise Amnesty International für den deutschen Markt eine iPad-App entwickelt, die das Foto eines Häftlings zeigte, der mit verbundenen Augen in der Ecke seiner Gefängniszelle stand. Weiterblättern ging nicht, das Bild konnte nicht bewegt werden. Nach mehreren Versuchen erschien dann die Nachricht „Folter verschwindet nur, wenn Sie etwas dagegen tun“. Danach wurden die Nutzer aufgefordert, eine Petition zu unterzeichnen.

Wissen wie das Medium funktioniert (Quelle: JWT)

Weitere Ergebnisse der Analyse: Interaktion mit dem Inhalt und der real soziale Faktor sind wichtig. Zuhause wird das Tablet auch von Freunden und der Freunde genutzt. Als Beispiel für die Verbindung zwischen Online- und Offline-Welt findet sich im JWT-Trendreport die von Kraft Foods entwickelte Rezept-App „Big Fork, little fork“, die nicht nur Kochrezepte, sondern auch Beschäftigungsvorschläge für Kinder enthält. Damit können App-Nutzer nicht nur kochen, sondern gleichzeitig auch mit ihrem Nachwuchs spielen. Auch wer Interaktionsmöglichkeiten richtig einsetzt, ist auf dem Weg zum Erfolg. Wer Studienbücher für das Pad kreiert, mit der Fähigkeit den Leser mit Freunden und Lehrern zu connecten, hat schon viel vom Tablet-Medium verstande, so JWT