Bemerkenswert fand ich, wie mich gestern ein TV-Metereologe schonungslos auf die nächsten Tage vorbereitete: "Die Ostertage halten das Schlechteste bereit, was zu dieser Jahreszeit wettertechnisch möglich ist: Kälte, Regen, Schnee und einen deutschlandweiten Sturm", mit anderen Worten Medienkonsumzeit oder Prime Time für TV und Internet oder gibt es so etwas im Internet gar nicht? Wir werden nach Ostern die Einschaltquoten für die TV-Knaller erfahren, aber die Nutzerquoten für einzelne Internetangebote erhalten wir dagegen üblicherweise nicht.
Anders als die meisten TV-Werbetreibenden wissen aber viele Internetwerber, was ihnen die Schaltungen über die Feiertage eingebracht haben. Das sind die kleinen Unterschiede, aber auch die direkt messbare Online-Werbung ist angeblich nicht krisensicher. Denn die einfache Google-Formel: Mehr Budget führt automatisch zu mehr Geschäft, scheint momentan nicht als Wachstumsgarant für Paid Search zu funktionieren. Noch schwieriger als die Wirkung von Werbung ist nämlich die Wirkung der Finanzmärkte auf die Gesamtwirtschaft vorherzusehen und die verursachen gerade in den USA große Unsicherheit. Die einen behaupten, eine Rezession stehe kurz bevor, andere sagen, man sei schon mittendrin.
Das Fatale an den Finanzmärkten ist, dass sie zum einen als seriös und zum anderen als Stimmungsindikator für ganze Volkswirtschaften gelten. Banken setzen wie auch einige Geschäftemacher im Internet primär auf Arbitragemodelle. Eigentlich ganz einfach, wenn man als Bank den Überblick behält, den Einkaufspreis im Auge hat und seine Kredite nicht ohne Sicherheiten und reale Gegenwerte verschleudert. Nur, wenn zu viele "Spieler" beteiligt sind, die eher abschlussorientiert agieren und die Grundregeln ihres Geschäfts missachten, bekommen nicht nur die Banken ein Problem, wie wir in den USA beobachten konnten.
Immobilienkrise und hohe Zinsen drücken in den USA auf das Konsumverhalten und davon kann auch die Werbewirtschaft betroffen sein, das liegt nahe. Aber wie sieht es für responseorientierte Werbung im Internet aus? Einerseits könnte man annehmen, dass zusätzliche Budgets in Performance Media fließen, es gibt aber auch Stimmen, die behaupten, dass auch dieser Bereich in Mitleidenschaft gezogen wird. Hierzu empfehle ich einen Artikel aus dem Alleyinsider, es geht um die Rezessionsanfälligkeit von Google. Am Ende des Artikels gibt es eine sehr gute Leserdiskussion. (veryexposedtousrecession_expert)
Bei uns geht es heute sportlich zu, wir berichten über virtuelle Rennserien, die über das Internet nahezu professionell ausgetragen werden. Natürlich können diese Veranstaltungen auch als Vehikel für Marke und Botschaft dienen. David Jungk gibt uns einen kurzen Überblick und sprach mit Daniel Siegmund und Marlon Werkhausen von der GAN Game Ad Net, einer Spezialagentur für Werbung im Gaming- und eSports-Umfeld.
Aber bevor wir Sie ins Osterwochenende entlassen können, haben wir noch einen übersichtlichen Beitrag zu einem auf der SES in New York derzeit kontrovers diskutierten Thema: Verträgt sich die Rolle als Suchmaschine mit der eines Contentanbieters?
Viel Spaß mit Adzine und Frohe Ostern!