Adzine Top-Stories per Newsletter
- Editorial

Wo sind sie hin?

Arne Schulze-Geißler, 15. September 2006

Zu Beginn zitiere ich von der NDR Website über einen Bericht bei Zapp (NDR) am vergangenen Mittwoch: "das Lifestylemagazin Polylux in der ARD soll Montagnacht vor allem die jungen Leute anlocken. Durchschnittsalter der Polylux-Zuschauer: 53 Jahre. Nicht gerade jung, höchstens im Vergleich zum Durchschnittszuschauer des ARD-Presseclubs, der ist nämlich 66 Jahre alt. Die Zuschauer von ARD und ZDF werden immer älter. Junge Leute schalten kaum zu den Öffentlich-Rechtlichen. Doch auch die etablierten Privatsender wie Sat.1 und RTL erwischen die so genannte werberelevante Zielgruppe zwischen 14 und 49 nur noch am oberen Rand. Die Zuschauer der privaten Sender sind zwar im Schnitt 15 Jahre jünger als die der öffentlich-rechtlichen, aber bei Sat.1 sind sie im Mittel immerhin auch schon 49 Jahre alt."

Im Grunde nichts neues, denn die Zahlen bzw. der Trend sind natürlich durch die regelmäßigen Erhebungen der Sender schon länger bekannt. Man muss bedenken, dass die Deutschen 2005 im Durchschnitt auch schon 43 Jahre alt waren und das Alter weiter steigt. Trotzdem machen die wachsenden Unterhaltungs- und Informationsangebote des Internets dem TV das Leben zunehmend schwerer.

Die Mediennutzung befindet sich in einem Strukturwandel, den vermutlich jeder an sich selbst oder aber an Menschen in der eigenen Umgebung festmachen kann, da braucht man noch nicht mal mehr Statistiken. Vor ein paar Tagen erfuhr ich zu meiner großen Verwunderung, dass sogar meine Eltern (60+ und nicht gerade Trendsetter, was digitale Medien angeht) aufrüsten, neue Telefonanlage, Breitband + Flatrate. Das muß nicht bedeuten, dass sie von jetzt auf gleich zu "Heavy-Usern" werden, aber eine gewisse Bereitschaft, sich mit dem Medium näher und länger auseinaderzusetzen ist doch zu erkennen. Damit sind meine Eltern immerhin eher in der Gegenwart angekommen als einige Werbetreibende, die sich von berufswegen mit Medien auskennen sollten.

Um genau den Veränderungen der Mediennutzung Rechnung zu tragen und das Internet zu einem kalkulierbaren Werbemedium zu machen, erhebt die AGOF die internet facts, die Werbenden Aufschluss darüber geben sollen, wo sich ihre Zielgruppen im Internet aufhalten. Gerade aufgrund der unbestrittenen Bedeutung der internet facts für die gesamte Branche stellten wir einige teilweise kritische Fragen an die stellv. Vorstandsvorsitzende Claudia Dubrau.

Webanalytics bzw. Webcontrolling ist ein nicht minder interessantes Thema, dem wir uns heute widmen. Nichts ist ärgerlicher, als den Kunden im Laden zu haben, der aber aufgrund von Orientierungslosigkeit zwischen den Regalen oder sogar aufdringlicher Fragen des Personals wieder aus der Tür stürmt. Webanalytische Tools können helfen, das Verhalten des Nutzers in einem Shop oder auf einer Seite zu analysieren, um Barrieren zu entfernen. Guido Nedden bringt uns in seinem Beitrag das Thema Webanalytics näher.

Marketing, das was leistet, wünschen wir uns, Leistung die wir auch noch in Relation zu den Ausgaben messen können, ist Dank Internet nicht mehr nur ein Traum, sondern präzises Handwerk. Sandra Goetz daher heute mit einem Beitrag über Performance-Marketing.

Alle Welt, zumindest die Online-Welt, macht sich bereit für die OMD in Düsseldorf am 20. und 21. September, wir sind da keine Ausnahme, daher führte ich vorab noch ein Interview mit Frank Schneider von der IGEDO über die Veranstaltung.

Jetzt aber viel Spaß mit ADZINE!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

Events

Whitepaper