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ECOMMERCE

Warum Online-Shopper doch nicht kaufen

20. Juli 2015 (sb)
absolut - dollarphotoclub.com

Beim Einkauf im Laden wäre es ganz schön komisch den Kaufvorgang abzubrechen. Am Kassenband den Einkaufswagen wieder auszuräumen und sich aus dem Staub zu machen, würde wohl für große Aufmerksamkeit sorgen. Beim Onlineshopping alleine am Laptop dagegen ist das gar kein Problem, nur ein Klick - und schon ist man fein raus aus der Sache. Das Technologieunternehmen Connexity hat das Onlinekaufverhalten von insgesamt mehr als 60.000 Menschen in Nordamerika von Januar bis April untersucht, die ursprünglich eine Kaufabsicht hatten, den Kauf aber dennoch abbrachen. Die Ergebnisse der Untersuchung können Online-Händlern helfen, Kaufabbrüche zu reduzieren.

Zunächst hat die Studie drei Typen von Kaufabbrechern identifiziert: Genau die Hälfte der Personen (50%) verließ die Seite schon bevor sie überhaupt ein einziges Produkt in den Warenkorb gelegt hatte. In den meisten Fällen lag dies offenbar daran, dass sie Schwierigkeiten hatten, das gewünschte Produkt zu finden (21%), oder die passende Größe oder Farbe nicht angeboten wird (17%). Für 9 Prozent dieser Gruppe war das Produkt zu teuer. Die Grafik zeigt, was Einzelne wohl doch noch vom Kauf überzeugt hätte. Wenn es das passende Angebot gegeben hätte, oder der Shop einen Rabatt anbieten würden, hätte das in manchen Fällen sicherlich zum Kauf geführt.

Grafik: Connexity

Der zweite Abbrechertyp ist der Warenkorb-Abbrecher. Obwohl sie schon Artikel im Warenkorb haben, brechen 18 Pozent der Nutzer ihren Kauf ab. Ihr häufigster Grund: Sie wollen die Produkte für einen späteren Kauf speichern. Leider passiert das sehr häufig nicht. Die Studie schlägt vor, nach 18 Uhr einen Kaufrabatt anzubieten und den Kunden so noch zu überzeugen. Laut Studie halten nämlich 52 Prozent der Befragten den Zeitraum nach 18 Uhr für den besten Zeitpunkt, um einen Kauf abzuschließen.

32 Prozent der untersuchten Fälle brachen den Kauf erst ganz am Ende, nämlich beim Bezahlen ab. Oft waren hierfür technische Probleme (13%) ausschlaggebend; einige Kunden brauchten etwa mehrere Versuche, um den Kauf abzuschließen. Zu den technischen Hürden können Fehlermeldungen gehören oder Probleme, den Artikel in den Warenkorb zu bekommen. Einige wurden auch durch Links zu einer anderen Seite geführt und brachen dann ab. Neben den technischen Problemen gab es aber auch noch andere Gründe für den späten Kaufabbruch. 10 Prozent waren einfach noch unentschlossen, 8 Prozent konnten ihren Gutschein nicht einlösen und 8 Prozent stellten fest, dass der gewünschte Artikel nicht in der gewünschten Größe oder Farbe angeboten wird. Um den Bezahlvorgang besser zu begleiten und so späte Kaufabbrüche zu verhindern, schlägt Connexity einen Chat oder eine Kundenhotline für den Bezahlvorgang vor.

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