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ECOMMERCE - Internet als Showroom für den Einzelhandel

Studie belegt starkes Cross-Channel Einkaufsverhalten

5. Mai 2015 (sb)

Egal ob Schuhe, Brillen oder Fahrräder. Onlineshops machen dem Einzelhandel den Garaus. Oder? Eine neue Studie des ECC Köln und Hybris Software spricht eine andere Sprache. Demnach sollen zwei Drittel der deutschen Internetnutzer zur Gruppe der Cross-Channel Käufer gehören, das heißt, sie kaufen sowohl online als auch stationär ein. Jedoch schrumpft auch die Gruppe der reinen Einzelhandelsfans: Nur noch knapp acht Prozent der Befragten shoppt überhaupt nicht im Netz.

Auch auf lange Sicht sehen die Macher der Studie „Cross-Channel im Umbruch – Das Informations- und Kaufverhalten der Konsumenten Vol. 7“ den Laden um die Ecke nicht bedroht. „Der traditionelle Handelskäufer stirbt aus, nicht jedoch der stationäre Handel“, so Dr. Eva Stüber, Leiterin Research und Consulting am IFH Köln. „Ein Blick auf die jüngere Zielgruppe verrät, dass auch in Zukunft nur eine Minderheit ausschließlich online shoppt. Konsumenten werden weiterhin sowohl im Netz als auch in den Innenstädten einkaufen“, so Stüber weiter.

Laut der Studie durchforsten Nutzer, bevor sie ein Produkt im Laden kaufen, in knapp 40 Prozent der Fälle vorher die Onlineshops, um dort Produktinformationen zu erhalten. Damit hat die Zahl der Cross-Channel-Käufe noch einmal zugenommen. Das trifft offenbar vor allem auf Smart Natives zu: Mehr als die Hälfte der Käufe von 20- bis 25-Jährigen werden in Online-Shops vorbereitet. Beratungsklau scheint hingegen kaum noch ein Thema zu sein: Lediglich vor jedem zehnten Online-Kauf wird ein stationäres Ladengeschäft aufgesucht.

„Die Grenzen zwischen den einzelnen Kanälen lösen sich auf. Die Kunden denken nicht mehr in Kanälen, sondern wollen nahtlos zwischen digitaler und physischer Welt wechseln“, so Michael Hubrich, Senior Vice President Sales CEC MEE, hybris. „Für den Handel ist das eine Herausforderung. Er muss den Kunden über alle Kanäle hinweg das Beste aus zwei Welten bieten. Das heißt, er muss alle Kanäle und Interaktionsangebote aufeinander abstimmen, um ein konsistentes Einkaufserlebnis zu bieten und seine Kunden kennen wie ‚Tante Emma‘, um sie zielgerichtet zu beraten.“

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