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EditorialMehr Branding aufs Smartphone!

Jens von Rauchhaupt, 12. September 2013

Nächste Woche wird die MAC, Unit Mobile Advertising im BVDW, zur dmexco die Jahresprognose für die diesjährigen Brutto-Werbeausgaben für mobile Displaywerbung (Mobile Sites und In App Werbung) veröffentlichen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird dann die 100 Millionen Euro Marke genommen sein.

100 Millionen Euro mögen auf den ersten Blick eine beeindruckende Zahl sein, setzt man diesen Wert  jedoch ins Verhältnis zu den stationären Ausgaben für klassische Onlinewerbung von etwa 3,75 Mrd. Euro (OVK Report Stand 2/2012), macht sich eher Ernüchterung breit.

Mobile Displaywerbung scheint beim Advertiser – allen gegenteiligen Bekenntnissen zum Trotz – noch immer nicht so recht angekommen zu sein. Ein kurzer Blick auf die mobilen Premiumseiten bestätigt, dass gut gemachte interaktive Werbemittel noch immer Mangelware sind.  Aber selbst die kleinen statischen Standardwerbemittel bekommt der Smartphonenutzer eher selten zu sehen.

Woran mag es liegen, dass noch so wenig echte Brandingwerbung auf den Smartphones läuft? Hat man Angst den User zu vergrätzen, weil man seine Konnektivität mit aufwendigen Werbebannern malträtiert? Unwahrscheinlich, denn moderne Publisher-Adserver können eine Auslieferung „schwerer“ Brandingwerbung auf WLAN-Umgebungen beschränken.

An fehlenden Planungsdaten kann es aber auch nicht mehr liegen. Die AGOF hat hier mit den Mobile Facts innerhalb der vorgegebenen Möglichkeiten ihren Job gut gemacht, einzig die Frequenz ihrer Veröffentlichungen ist noch verbesserungswürdig.

Wahrscheinlich liegt der wahre Grund dieser Zurückhaltung ganz woanders: Mobile Advertising war bisher einfach umständlich und aufwendig. Die vielen Endgeräte mit ihren unterschiedlichen Spezifikationen mach(t)en es den Advertisern nicht leicht den Überblick zu behalten. Standardisierte Webemittel, die wirklich die Aufmerksamkeit der Nutzer erregen, waren lange Mangelware. Eine ganze Schar von Drittdienstleistern ist inzwischen zur Stelle, um den Agenturen hier mir Rat und Tat zur Seite zu stehen. Zuweilen übernehmen gar die Vermarkter selbst die Kreation mobiler Branding-Kampagnen. Mobile Advertising bedeutet also für die Agenturen und Werbungtreibende zunächst einmal organisatorischen Mehraufwand. Doch diese Ausrede wird bald nicht mehr ziehen. Mit der technischen Entwicklung rund um HTML5 und den neuen IAB Standards bei Brandingwerbemitteln des IAB, den Mobile Rising Stars, lassen sich aufmerksamkeitsstarke Kampagnen nicht nur für Tablets, sondern vor allem auch für das Smartphone immer einfacher und unkomplizierter realisieren.

Viel Spaß mit Adzine!

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