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EditorialE-Mail first

Arne Schulze-Geißler, 5. Mai 2011

Die E-Mail gehört zu den großen und wichtigen Konstanten bei der Wahl der Dialoginstrumente in der digitalen Kundenansprache. Ist die E-Mail einmal im Zusammenspiel anderer Kanäle im Unternehmen etabliert, ist es kaum vorstellbar, darauf zu verzichten. Bietet die E-Mail doch nach wie vor die verlässlichste und universellste Erreichbarkeit von Bestandsadressaten.

Es gibt keinen wirklich nachvollziehbaren Grund, warum sich an der zentralen Rolle von E-Mails etwas ändern sollte. Sicher kommen täglich neue Dialogmöglichkeiten gerade über Social Networks hinzu, allerdings ist kaum anzunehmen, dass Unternehmen wegen ein paar Fans bei Facebook ihren E-Mail-Verteiler ruhen lassen. Ist die Ansprache über Social Networks doch bei Weitem nicht so individuell gestaltbar. Zudem würde ich fast behaupten, dass viele Unternehmen ohne eine regelmäßige Ansprache über E-Mails noch viel weniger Fans und Follower hätten. Die Diskussion, ob der eine Kanal den anderen ablöst, halte ich daher für unpassend. Auf Dauer müssen sich die Kanäle ergänzen und dabei geht es im Wesentlichen um den Transport relevanter Informationen für das Unternehmen und nicht zuletzt den Empfänger.

Der Wert einer kommerziellen E-Mail besteht hauptsächlich aus der Kombination einer Adresse und aus möglichst relevantem Content für den Empfänger. Bei Social Media sind die Möglichkeiten da doch eher limitiert oder zumindest wenig standardisierbar und skalierbar, gerade was dynamische Inhalte angeht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Forrester in einer Studie festgestellt hat, dass die Conversion- und Klickraten in E-Mails wesentlich höher sind als bei Postings auf Facebook. Nach meiner Einschätzung macht diese Studie sowieso heute noch nicht viel Sinn, da die beiden Kanäle einfach nicht auf Augenhöhe sind.

Die Zukunft liegt dennoch in der Verknüpfung der E-Mail-Ansprache mit anderen Kanälen und da sehe ich Display Advertising momentan ganz weit vorn. Ich bin wirklich teilweise beeindruckt, wie einzelne Shops die Möglichkeiten des Zusammenspiels zwischen E-Mail, Shop und einem Retargeting mit Display-Werbemitteln nutzen. Wäre nur noch zu hoffen, dass die Shops gerade bei der Penetration mit Display-Werbung Augenmaß behielten. Ansonsten könnte es auch sein, dass der Mailverteiler schrumpft.
Bei uns geht es heute um das E-Mail-Marketing, im ersten Beitrag beschäftigen wir uns mit der Diskussion über Öffnungsraten. Das Thema des zweiten Artikels ist die Reaktivierung passiver E-Mail-Empfänger.

Viel Spaß mit Adzine!

Bild Arne Schulze-Geißler Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Gründer & Herausgeber ADZINE Arne gründete ADZINE im Jahr 2005 und begleitet seitdem zuerst als Chefredakteur, heute als Herausgeber mit einem Redaktionsteam die Entwicklungen im digitalen Mediageschäft, sowohl aus der Perspektive der Werbungtreibenden, wie auch der Medien und der Adtech-Provider. Neben der Publikation ADZINE hat Arne mehrere Fachkonferenzen initiiert wie die Adtrader Conference (heute: ADZINE CONNECT) und den Play Video Summit (heute CONNECT VIDEO) und den Mobile Advertising Summit.