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Streit um Anti-Werbung-Software für Firefox

Andreas Habel, 5. September 2007

"Nase voll von all der lästigen Werbung im Internet, die oft länger zum Laden braucht als alles andere auf der Seite? Adblock Plus installieren und die Werbung für immer blockieren", so preist Firefox seinen neuen Werbeblocker an. Mittlerweile reagieren Werber und Publisher – und blocken Firefox-Nutzer.

Jack Lewis ist Webmaster und vom neuen Firefox-Addon genervt. Seiner Meinung nach gehört die Verwendung eines Werbeblockers eindeutig in das Reich der Illegalität: "Wer Inhalte bezieht und dabei jegliche Werbung ausblendet, der stiehlt!" Um seinem Protest Ausdruck zu verleihen, hat er unter whyfirefoxisblocked.com eine Anleitung für Website-Betreiber veröffentlicht, die ihnen dabei helfen soll, wiederum Firefix-Benutzer von den eigenen Seiten fernzuhalten.

Wladimir Palant, der Programmierer der Anti-Werbung-Software, freut sich indes – wenn auch still in sich hinein. In einem E-Mail-Interview mit der Times sagt er: "Die Anzahl der Nutzer steigt stetig, wenn auch nicht außergewöhnlich schnell. Etwa 300.000 bis 400.000 Downloads sind es derzeit im Monat."

Die Werber selbst halten sich noch zurück, das einzige Großunternehmen, das sich zu Wort meldete, war Microsoft. Und auch hier scheint auf dem schmalen Grat zwischen Popularität und Profit zu balancieren: "Es wäre für Microsoft nicht angemessen, die Vor- oder Nachteile eines bestimmten Add-Ons zu kommentieren. Aber wenn wir davon ausgehen können, dass das Programm nicht mit bösen Absichten programmiert wurde und die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer gefährdet, freut sich Microsoft natürlich über jedes Add-On, das das Browser-Erlebnis der Nutzer fördert."