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VIDEO

Outsourcing bei der Content-Beschaffung

Jens von Rauchhaupt, 17. Dezember 2009

Noch immer hört man von einem eklatanten Mangel an vermarktbaren und einzigartigen Bewegtbildinhalten. Diese Problematik könnte den Aufstieg des Video-Advertisings im Internet noch einmal ausbremsen. Insider berichten, dass eine große internationale Agenturengruppe nächstes Jahr massiv auf Online setzen will. Von der Verdoppelung der Online-Budgets ist die Rede. Aber sind die Medienhäuser gerade im Bereich Video dafür gerüstet?

Neben Eigenproduktion und der Kollaboration zwischen verschiedenen Redaktionen innerhalb eines Verlages bleibt den Medienhäusern meist nur der Griff in die Brieftasche. Über die neuen Möglichkeiten, die das ZDF bietet, haben wir ja schon berichtet. Die ARD versicherte ADZINE gegenüber, dass dort zunächst keine Monetarisierungsmodelle der eigenen Bewegtbildinhalte geplant seien. Wie können also kleinere Medienhäuser und Verlage nun auf den Video-Advertising-Zug aufspringen?

Thilo Burgey, Videovalis

Content-Besorger braucht das Land

Genau dieser Problematik widmet sich nun ein neues Unternehmen mit dem Namen Videovalis. Videovalis mit Sitz in Köln und Grünwald syndiziert und produziert hochwertige Bewegtbildinhalte. Die Geschäftsführer Thilo Burgey und Manfred Hinrainer erläutern das Konzept. „Videovalis stellt sich auf die Bedürfnisse der Portale ein. Die Redakteure haben bestimmte Wünsche und Vorstellungen, auf die wir eingehen. Liegt uns ein Briefing vor, recherchieren wir weltweit nach den gewünschten Genres.“ Zusätzlich verhandelt Videovalis mit den Lizenzgebern über ein passendes und vor allem wirtschaftliches Nutzungsrecht und schließt im Anschluss auch die Verträge ab. Individuelle und exklusive Videoinhalte seien laut Burgey möglich. „Allerdings muss bei exklusiven Content-Bereitstellungen auch eine Gewährleistung von Mindesteinnahmen garantiert werden.“

Manfred Hinrainer, Videovalis

Manfred Hinrainer erklärt, wie Videovalis an den Content kommen will: „Die Quellen unserer Bewegtbildinhalte sind unterschiedlich. Wir greifen auf bestehende Filmarchive zurück oder erteilen unseren Produzenten individuelle Auftragsproduktionen. Über internationale Kooperationen zum Filmlizenzhandel sind wir in der Lage, erfolgreiche Spielfilme und Serien aus allen Ländern zu beschaffen. Soweit es möglich ist, achten wir bei unseren Recherchen auch darauf, dass die Hintergrundmusiken frei von GEMA und GVL sind. Teilweise haben wir unsere Filmarchive neu vertonen lassen, um diese zusätzlichen Kosten für die Publisher zu vermeiden.“

Paul Mudter, IP Deutschland

Da haben TV-nahe Vermarkter wie IP Deutschland natürlich eine weitaus bessere Ausgangsposition: „Als Vermarkter der Mediengruppe RTL Deutschland haben wir starke TV-Marken im Rücken und sind daher sicherlich im Bereich Professional-Content besser aufgestellt als die meisten anderen Online-Häuser“, meint Paul Mudter, Geschäftsführer von IP Deutschland. Mudter macht aber deutlich, dass man sich in Köln nicht auf diesen Vorsprung ausruhen wird. „Clipfish.de macht dies durch Kooperationen mit zugkräftigen Partnern wie beispielsweise MTV Networks Deutschland. Unter anderem konnte durch solche Partnerschaften das Portal den Anteil an professionellen Videos verdreifachen. Des Weiteren haben wir durch die Zusammenarbeit mit G+J EMS weiteren, sehr hochwertigen und attraktiven Videocontent hinzugewinnen können. Wir werden auch im nächsten Jahr den Ausbau von vermarktbarem Videocontent im Auge haben.“

Nach Auffassung von Mudter ist Online ein etabliertes Werbemedium und das Bewegtbild der größte Treiber. „Display-Werbung wird auch im nächsten Jahr ihren angestammten Platz verteidigen. Die Kombination macht’s: Neben der multisensorischen Ansprache des Users werden Emotionalität und Interaktivität effektiv miteinander verknüpft durch die Klickbarkeit des Werbemittels, um mehr über ein Produkt zu erfahren, es zu kaufen oder eine Produktprobe anzufordern. Die bestehenden Ad Slots im Display-Geschäft müssen natürlich mit weiteren innovativen Ausspielungs- und Kombinations-möglichkeiten entwickelt werden   klassische Banner- oder Skyscraper-Platzierungen reichen einfach nicht mehr aus.“

Bild Jens v. Rauchhaupt Über den Autor/die Autorin:

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