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ONLINE VERMARKTUNG - Editorial

Mediaagenturen graben Ad Networks das Wasser ab

Arne Schulze-Geißler, 13. Oktober 2009

Nicht ganz neu sind die Absichten und Maßnahmen aufseiten der großen Mediaagenturen, Online-Inventar selbst zu aggregieren und damit Ad Networks beim Mediaeinkauf entbehrlich zu machen. Die Quellen sind dabei immer öfter Media Exchanges oder aber auch die Publisher selbst. Der amerikanische Branchendienst ClickZ berichtete diese Woche, dass führende Agenturköpfe in den USA davon ausgehen, dass schon nächstes Jahr mehr als die Hälfte der Ad-Network-Investments in agentureigene Medianetzwerke fließen werden. Da es sich vielfach um globale Agenturgruppen handelt, ist damit zu rechnen, dass ähnliche Entwicklungen auch nahezu zeitgleich in Europa forciert werden.

Zachary Rodgers (ClickZ) schildert in seinem Artikel die drastischen Umschichtungsabsichten der Einkaufsagenturen von den externen Ad Networks in die hauseigenen Medianetzwerke, der den Marktanteil der Ad Networks deutlich schrumpfen lassen wird.

So beabsichtige Publicis laut Nick Beil, Senior Executive von Vivaki Digital Media (Publicis), 50 % der Ad-Network-Ausgaben im hauseigenen Vivaki Audience Buying Center unterzubringen. Ähnliches kündigt Quentin George, CEO von Interpublic Mediabrands, an. Er geht davon aus, dass 20-25 % der Online-Mediaspendings in Ad Networks fließen. Mindestens 50 % davon sollen davon bei Interpublic inhouse zu Cadreon umgeleitet werden. Cadreon ist eine neue Unit, die maximale Effizienz und Effektivität der digitalen Media-Investments sicherstellen soll. Das Geschäft basiert auf einem technologiegetriebenen Handelsansatz, der mithilfe von Algorithmen und Vorhersagen Zielgruppen anstelle von Inventar kaufen soll. In Deutschland könnte dieses System bei Initiative Media und Universal McCann zum Einsatz kommen.

Als weiteren Player nennt Zachary die Razorfish-Gruppe, die genauso einen großen Anteil in das hauseigene ATOM- (Audience Targeting and Optimized Media) System umlenken wird. Der ATOM Chef Matt Greitzel bemerkt hierzu: „I see ad network spending going down significantly”. Die Liste prominenter Agenturen, die ähnliche Produkte inhouse bereits gelauncht haben, lässt sich weiter fortsetzen. Dazu gehören Havas Digital und WPP sowie natürlich ebenso einige unabhängige Agenturen in den nationalen Märkten.

Bei Adzine geht es heute um die Verbindung zwischen der Printwelt und Online, nämlich zum einen um den Online-Abovertrieb von Zeitschriften und Magazinen und zum anderen um den Einsatz digitaler Lösungen bei Buchverlagen.

Viel Spaß mit Adzine! 

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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