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PUBLISHING - Editorial

Ohne Inhalt kein Link!

Arne Schulze-Geißler, 6. Februar 2009

Ständig liest man gute Ratschläge, die Internet-Vordenker den traditionellen Verlagen geben. Dazu gehören oftmals eine möglichst offene Content- und aktive Verlinkungspolitik. Links sind in der Tat überlebenswichtig im Netz, aber eben auch der Inhalt dahinter. Für Verlage sind die Links, die auf das eigene Angebot führen nach wie vor wertvoller als die, die von der Seite abgehen. Wer selbst ein redaktionelles Angebot betreibt kann evtl. bestätigen, dass man die wertvollsten Links für die Seite bekommt, ohne darum gebeten zu haben. Es ist der Inhalt, den jemand für relevant hält und entsprechend einen Link setzt. Natürlich kann man nachhelfen, aber wie wirkungsvoll ist es, wenn die Redaktion jede neue Meldung twittert. Effektiver und glaubwürdiger ist es doch, wenn das andere für einen erledigen.

Das schnelle Verlinken untereinander führt zwar zu einer flächendeckenden Aktualität im Netz, aber nicht unbedingt zu besseren Inhalten. Es ist eher zu befürchten, dass die Angebote zusehends verflachen und die Verantwortung für Hintergrundinformation auf den ausgehenden Link geschoben wird. Die eigentliche Aufgabe der Redaktionen, zu recherchieren, Quellen zu überprüfen, Informationen zusammenzuführen und diese für den Leser aufzubereiten verkümmert.  

Menschen sehnen sich offensichtlich auch wieder nach langsamen Medien ohne Links, wo sie nicht ständig das Gefühl haben, dass die Information nach wenigen Minuten schon wieder überholt ist. Vielleicht erlebt deshalb die Papierausgabe der ZEIT momentan einen absoluten Höhenflug? Was ist die Schnelligkeit des Internets denn wert und welcher Nutzen ist damit verbunden. Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob ich gestern oder heute von den neuesten Terrorattacken, Flugzeugabstürzen oder Spitzelaffären erfahre. Ich behaupte mal, dass das keine Ignoranz ist, ich sehe einfach für mich keinen persönlichen Mehrwert. Mit Aktualität kann man sich heute redaktionell kaum noch differenzieren, Nachrichtenseiten sind austauschbar. Waren sie früher auch, aber da war es für den Nutzer nicht so offensichtlich. Der Auftrag der Redaktionen sollte es mehr denn je sein, einzigartige Inhalte für ihre Zielgruppe zu produzieren, dann klappts auch mit den Links.

Jens von Rauchhaupt schaute für Adzine beim Adserver-Anbieter Adtech vorbei und lauschte bei einer Schulung für Traffic-Manager, ob sich in Sachen Video-Advertsing-Standards etwas am Markt bewegt.

Internet ist Vertrauenssache und das nicht nur beim Online-Shoppen. Seitenbetreiber ohne großen Markennamen und Reputation können trotzdem etwas dafür tun, dass sich die Besucher gut aufgehoben fühlen. Was das sein kann, erläutert Markus Hövener.

Viel Spaß mit Adzine!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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