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fotandy | dollarphotoclub.com

ADTECH
Die Tools geht in die zweite Runde

Jens von Rauchhaupt
fotandy | dollarphotoclub.com

Am 16. und 17. Juni 2015 veranstaltet die Messe Berlin die zweite Ausgabe der Tools. Über zwei Tage hinweg werden in der Halle 18 des Berlin ExpoCenter die Anbieter von webbasierten Tools ihre Lösungen dem Businessfachpublikum präsentieren. Wir befragten Katja Gross, Expo & Conference Director der Tools in Berlin, was die Besucher und Aussteller dieses Jahr erwarten können.

Adzine: Frau Gross, war der Tools-Slogan 2014 noch „Build Digital Business“, heißt er nun für 2015 „Working Webbased“, hat die Tools ihre inhaltliche Ausrichtung geändert?

Katja Gross: Nein. Mit dem neuen Subclaim wollen wir nur noch klarer herausstellen, was die Besucher auf der Tools in Berlin erwarten können. Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation findet man all die webbasierten Lösungen, die in einem Unternehmen die Arbeitsprozesse erleichtern oder verbessern können.

Adzine: Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie dieses Jahr?

Katja Gross: 2014 kamen gut 1.000 Besucher. Dieses Jahr wollen wir diese Zahl verdoppeln.

Adzine: Das klingt recht ehrgeizig. Was macht Sie da so optimistisch?

Katja Gross: Letztes Jahr kannte noch niemand die Tools. Wir mussten erst einmal die Veranstaltung aufbauen. Das ist jetzt anders. Die Tools ist eine reale Veranstaltung. Das macht die Kommunikation in die einzelnen Fachkanäle viel einfacher.

Adzine: Gibt es denn 2015 inhaltliche Veränderungen im Programm?

Katja Gross

Katja Gross: Nach wie vor ist die Tools eine stark contentgetriebene Veranstaltung mit einzelnen Contentzentren in der Mitte der Halle. Neben dem Konferenzprogramm auf der Tools-Stage und der Rising-Stars Area und E-Commerce Area finden auch wieder Workshops statt. Parallel finden die Besucher um diese Zentren herum in den Company Lounges Informationen von den Anbietern der webbasierten Tools. Beim Konferenzprogramm gab es leichte Änderungen. Dieses Jahr haben wir entschieden, in den fünf Fachgebieten HR & Collaboration, Finance & Controlling, Marketing & Sales, Operation & Supply Chain sowie IT & Tech mit einem grundsätzlichen Themenstrang zu beginnen, um dann bei den Vorträgen immer spezieller zu werden. Es wird Impulsvorträge zu jedem der Fachgebiete geben.

Adzine: Welche Stellung wird das Segment „Marketing & Sales“ in der Tools einnehmen?

Katja Gross: Wir haben von den Ausstellern und den Besuchern ein größeres Interesse zu Marketing & Sales, IT & Tech sowie HR & Collaboration feststellen können. Hier passiert eine ganze Menge. Im letzten Jahr kamen von den 69 Ausstellern 34 Prozent aus dem Bereich Marketing & Sales. Dieses Jahr rechnen wir mit 100 Ausstellern und auch diesmal werden die meisten Aussteller wieder Toolanbieter aus dem Gebiet Marketing & Sales sein.

Adzine: Gibt es eigentlich noch freie Ausstellerplätze?

Katja Gross: Wir sind schon gut gefüllt. Die Ausstellungsplätze sind auf 100 limitiert, aber es gibt noch die Möglichkeit, einen Ausstellerplatz zu bekommen. Wir bieten den Anbietern kommunikative Lounges in zwei verschiedenen Größenvarianten an, aus denen die Aussteller dann wählen können.

Adzine: Wer sollte auf die Tools kommen und sich die webbasierten Lösungen näher ansehen und erklären lassen?

Katja Gross: Jeder, der sich in seinem Unternehmen mit dem digitalen Paradigmenwandel beschäftigt, ob Geschäftsführer, Marketingverantwortliche, CIO oder Mitarbeiter, die solche webbasierten Tools direkt anwenden; die digitale Transformation berührt viele Unternehmensteile und das ist ja gerade das, was das Thema so spannend macht. Das sieht man auch an den Success-Storys, die schon letztes Jahr für viel Interesse sorgten. Hier werden Unternehmen, die eine webbasierte Technologie erfolgreich angewendet haben, den Besuchern innerhalb von 15 Minuten die eigene Erfolgsgeschichte präsentieren.

Adzine: Sie planen eine spezielle E-Commerce Area, was hat es damit auf sich?

Katja Gross: Die „Best in E-Commerce“-Area wird von unserem Medienpartner IDG ausgestattet. Ob Shop-Software, passende Marketinglösungen oder zum Beispiel Bezahlsysteme, dort werden alle relevanten webbasierten Softwarelösungen vorgestellt, die im E-Commerce-Bereich zum Einsatz kommen können. Die IDG-Business-Medienmarken ChannelPartner, Computerwoche, TecChannel und CIO werden dort die erfolgreichsten E-Commerce-Projekte im deutschen Markt auszeichnen. Eine hochkarätige Jury wählt die besten E-Commerce-Projekte aus, die von den Unternehmen in einem Pitch-Verfahren dem breiten Fachpublikum vorgestellt werden.

Adzine: Viele dieser Toolanbieter sind ja noch recht junge und kleine Unternehmen und in Berlin ist die Start-up-Szene bekanntlich besonders stark.
Erhalten Start-ups auf der Tools auch die Möglichkeit, Flagge zu zeigen?

Katja Gross: Wir nennen die Start-ups lieber Rising Stars. Junge und innovative Unternehmen können sich in einer eigens eingerichteten Rising-Stars Area bis Ende April bewerben. Dort bieten wir den jungen Unternehmen auch Pitch- und PR-Workshops an. Mit Unterstützung unseres Medienpartners Gründerszene können sich zudem die Rising Stars dann auch auf einer Bühne dem Fachpublikum präsentieren. Die Anzahl ist auf 20 Plätze limitiert. Um sich für die Rising-Stars Area zu bewerben, sollten die Unternehmen nicht länger als drei Jahre am Markt sein und nicht mehr als 25 Mitarbeiter haben.

Adzine: Frau Gross, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit der Tools 2015!

Hinweis: Die Tools veranstaltet mit dem„Tools Talk“ eine eigene Roadshow zur kommenden Expo & Conference in Berlin. Nächster Stopp ist Hamburg, am 26. März im Eventkontor Ottensen. Weiter Informationen zur Tools finden Sie hier.

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MOBILE
Mehr Video, weniger Banner

Karsten Zunke

Online-Videos sind bei Konsumenten äußerst beliebt. Smartphones auch. So wundert es nicht, dass Videos immer öfter unterwegs angeschaut werden. Hohe Bandbreiten machen es möglich. Obwohl die aktive Unterwegsnutzungssituation in oft unruhiger Umgebung im Gegensatz zur gelernten Lean-back-Haltung auf dem heimischen Sofa steht, scheint dies die Konsumenten nicht von der mobilen Videonutzung abzuhalten. Das ist eine große Chance für Advertiser.

Mit den steigenden Bandbreiten kam der Durchbruch für Videos auf dem Smartphone. Um 1,5 Mal höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf ein Online-Video mobil zugreifen, wenn sie sich in einem LTE-Netz anstatt in einem 3G-Netz befinden. Zu diesem Ergebnis kam Ende vergangenen Jahres der Mobile Analytics Report von Citrix Systems. LTE-Nutzer bleiben dem Report zufolge auch länger bei den aufgerufenen Videos. So schauen zum Beispiel 76 Prozent der Netflix-Abonnenten länger als fünf Minuten, wenn sie per LTE auf den Dienst zugreifen. Von den Zuschauern mit 3G-Verbindung bleiben lediglich 65 Prozent so lange dabei.

Doch auch mit LTE ist die Videonutzung unterwegs mitunter schwierig. Je nach Auslastung einer Funkzelle und Standort kann die Videoverbindung abbrechen, ruckeln, nachladen. Tunnel, öffentliche Verkehrsmittel und die begrenzte Datenflatrate bleiben die natürlichen Feinde des Mobile-Videos.

Videodauer spielt keine Rolle

Die Firma dailyme TV aus Berlin setzt daher auf ein anderes Konzept: „Download-to-Go“. Der Nutzer lädt sich eine kostenfreie Mobile-App herunter und stellt sich darin sein Fernsehprogramm zusammen. Zur Auswahl stehen Sendungen öffentlich-rechtlicher und privater Sender sowie zusätzliche Sendungsformate und Filme. Sobald sich das Smartphone im WLAN-Bereich befindet, werden die aktuellsten Folgen der ausgewählten Sendungen automatisch auf das mobile Gerät geladen. Die gespeicherten Videos können dann unterwegs störungsfrei angeschaut werden, eine mobile Datenflatrate ist dafür nicht nötig. Wieder zurück in einem bekannten WLAN prüft die App, ob neue Folgen der ausgewählten Sendungen verfügbar sind. Ist dies der Fall, wird automatisch der neueste Beitrag geladen.

Gunnar Böke

Finanziert wird der Dienst über Werbung. Pre- und Mid-Rolls sowie Display-Werbung, Sponsoring und Flächenmarketing gehören zum Portfolio. „Insbesondere unsere zahlreichen Sonderwerbeformen – wie etwa das Sponsoring eines Channels – sind beliebt, sowohl bei den Werbungtreibenden als auch bei den Nutzern“, erläutert Marketingchef Gunnar Böke. Lediglich die conversion-schwachen Post-Rolls werden nicht angeboten. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass unser Video-App vor allem von Pendlern auf ihrem Arbeitsweg genutzt wird. Auch abends im Bett werden Sendungen noch mobil geschaut“, erläutert Böke. Die mobile Nutzung ist dabei nicht an bestimmte Formate oder Sendungslängen gebunden. Laut Böke werden beispielsweise in der Smartphone-App von dailyme TV sowohl kurze Beiträge als auch lange Filme gleich stark genutzt.

Trend zum Video in der App

Während dailyme TV konsequent auf Video via App setzt, ist bei den klassischen Fernsehsendern die Videonutzung über die mobile Website noch stark verbreitet. So kommen bei der ProSiebenSat.1-Gruppe etwa zwei Drittel des mobilen Video-Traffics über mobile Browser, ein Drittel über Apps. Die Tendenz ist steigend zugunsten der App. Der Grund: Unter seiner neu geschaffenen Dachmarke 7TV vereint die Sendergruppe das Programmangebot aller sechs Free-TV-Sender des Konzerns. Die 7TV-App ermöglicht sowohl den Abruf des laufenden Programms als auch das zeitversetzte Sehen der Catch-up-Angebote. Für die Vermarktung setzt man auf In-Stream-Formate und möglichst große Ads.

Thomas Port

„Bereits 37 Prozent der Zugriffe auf kostenfreie Online-Videos finden über Smartphones oder Tablets statt. Bis auf die ältere Zielgruppe ab 60 werden alle Zielgruppen mobil bereits sehr gut erreicht“, sagt SevenOne Media Geschäftsführer Thomas Port. Die Videonutzer der Senderangebote des Konzerns sind dabei jünger als der mobile Durchschnitt. „Wir sprechen dort punktgenau diejenigen Gruppen an, die über andere Medienkanäle immer schwieriger zu erreichen sind“, unterstreicht Port die Bedeutung von Mobile-Video.

Weg vom Banner, hin zum Video

Ebenso wie bei den Inhalten Videos auf dem Vormarsch sind, gibt es auch in der Werbung Verschiebungen zugunsten der bewegten Bilder. Dem Report von Citrix Systems zufolge verlagern werbende Unternehmen ihren Schwerpunkt vermehrt von Werbebannern hin zu Videos. Das Verhältnis zwischen mobilen Werbebannern und Werbevideos hatte nach Erkenntnissen von Citrix im Jahr 2013 noch 20 zu 1 betragen – auf jedes Werbevideo kamen also 20 Banner. Ende 2014 kamen auf jeden Werbespot nur noch 16 Banner.

Alexandra Mennes

„Die Entwicklung verdeutlicht auch ein Blick auf die Agenturseite. Bei Starcom MediaVest setzt man Mobile Video Ads vor allem im Rahmen größerer Videokampagnen um. „Stand heute ist dabei das Mobile Expandable Ad eines der stärksten Formate in Nachfrage, Ergebnis und Nutzerakzeptanz“, sagt Alexandra Mennes, Director Business Development Starcom MediaVest Group DACH. Full-Screen-Formate wie das Interstitial Video sind der Expertin zufolge ebenfalls populär, die Formate Rewarded Video Ads und Native Mobile Ad stark im Kommen. „Interaktive Rich-Media-Ad-Formate werden wohl in Zukunft traditionelle Banner-Ads oder Take-over-Formate das Rennen ablaufen“, sagt Mennes.

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