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Bild: bibi Dollarphotoclub.com

Reden wir nicht lange drumherum. Brand Advertiser tun sich noch immer schwer damit, größere Budgets in den mobilen Kanal zu verlagern. Zu fragmentiert seien die Werbeformate und zu klein der Screen, um wirksam zu werben. Dazu kommen auch noch die planerischen Schwierigkeiten, über Apps und mobile Webseiten einheitlich die Werbung auszusteuern. Wir sprachen dazu mit Alisa Türck, Geschäftsführerin bei der Mediaagentur pilot. Sie wird auf dem kommenden Mobile Advertising Summit in ihrem Vortrag ‘Brand Opportunities Mobile’ die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Markenkommunikation auf dem Smartphone vorstellen.

Adzine: Spricht man von Mobile Advertising, meint man eigentlich die Werbeausspielung auf allen mobilen Endgeräten, also Smartphones, Tablets, Phablets, … Ist das auch Ihre Definition?

Alisa Türck

Alisa Türck: Die Definition stimmt zwar, aber die Mediennutzung geht klar in Richtung Smartphones. Tablets sehe ich nicht als einen wichtigen Hub für die mediale Kommunikation an, die Nutzungszahlen stagnieren. Smartphones hingegen begleiten uns durch den ganzen Tag. Jeder, der auf dem Mobile Advertising Summit sein wird, wird auch ein Smartphone dabeihaben. Ob jung oder alt, dieses Gerät nutzen wir alle von morgens bis abends in allen Lebenslagen und Nutzungssituationen. Das führt zu einem großen Problem für die gesamte Werbeindustrie.

Adzine: Das da wäre?

Türck: Aktuell hängen die Branding-Budgets im TV-Segment fest, hier liegt bei der Markenkommunikation der Schwerpunkt. Tatsächlich ist aber das Smartphone das einzige Massenmedium der Zukunft.

Adzine: Und doch gibt es für das Smartphone kaum sinnvolle Konzepte für die Brand Advertiser …

Türck: Das stimmt leider noch. Das liegt auch daran, dass nur solche Werbekonzepte auf dem Smartphone greifen, die den Nutzer in die Überlegungen miteinbeziehen. Es ist nun einmal das privateste Device – hier kann die Werbung den Nutzer besonders schnell nerven.

Adzine: Ist Mobile Brand Advertising für eine Agentur wie pilot eher eine mediaplanerische oder eine konzeptionelle Herausforderung?

Türck: Sowohl als auch. Wir haben weder optimale Targeting-Möglichkeiten, um die richtigen Menschen in der richtigen Nutzungssituation anzusprechen, noch haben wir passende, intelligente Werbeoptionen. Die meisten Brands denken immer noch in erster Linie in 30-sekündigen TV-Spots. Und die meisten Agenturen zuallererst an datenbasierte Mediaaussteuerung. Dass die Kreation aber ca. 70% des Werbeimpacts ausmacht, vergessen die meisten. Daher sollte Mobile Brand Advertising ein Thema für Media UND Kreation sein.

Adzine: Wie geht nun eine Mediaagentur wie pilot die Herausforderung Mobile Brand Advertising an?

Türck: Wir tun eine Menge. Zum Thema Mobile Advertising haben wir bei pilot eine komplette Task Force aufgebaut, wir betreiben mit unseren Kunden Workshops und führen außerdem Untersuchungen wie unsere Studie über die typischen Nutzertypologien auf dem Smartphone „The Future of Mobile Advertising“ durch. Darüber hinaus entwickeln wir neue Werbeformate für unsere Kunden.

Adzine: Aber ist das nicht gerade das Problem: Immer neue Werbeformate. Diese Fragmentierung erhöht doch die Komplexität für die Mediaplanung. Braucht nicht gerade ein Massenmedium nicht immer auch strikte Standards, die dann „in der Masse“, also reichweitenstark gebucht werden können?

Türck: Bisher gibt es kaum neue Werbeformate, die „mobile first“ gedacht sind. Die meisten Standardformate sind lediglich Adaptionen von Desktop- und damit von Print- oder TV-Werbeformaten. Ich bin sehr für Standards, denn: Nur dann sind Brands auch bereit sind, ihre Budgets entsprechend zu shiften.

Adzine: Fehlt es Brand Advertisern nicht auch ein wenig an Risikobereitschaft, wenn es um die Werbeinvestitionen im mobilen Kanal geht?

Türck: Ja. Aber das hat auch einen guten Grund: Bei Werbeinvestitionen für Mobile weiß der Werbekunde am Ende nicht, was wirklich für ihn herausspringt. Das ist bei der TV-Werbung ganz anders. Er kann dort inzwischen auf den Cent genau messen, wie sich ein Werbespot auf seinen ROI auswirkt. Das ist bei Mobile noch nicht möglich.

Adzine: Wie lässt sich dieser Knoten grundsätzlich lösen?

Türck: Zunächst einmal dürfen wir die Fehler aus der Desktopwelt nicht wiederholen. Nervige Pop-ups haben auf den Smartphone keine Zukunft. Stattdessen brauchen wir wirklich intelligente Werbeformen. Relevanz mithilfe eines zielgenauen Targetings ist der Schlüssel. Außerdem muss der Nutzer von der Werbung etwas haben: Mobile Werbung muss ihm immer auch einen Mehrwert bieten.

Theoretisch ist das Ganze sehr einfach: 1. Wir benötigen grundsätzlich mehr Wissen über Mobile – angefangen bei Studien bis hin zu einheitlichen und validen Messgrundlagen für die Planung und Werbewirkung – und 2. mehr Daten für ein besseres Targeting, da Werbung nur dann für jeden Einzelnen relevanter werden kann. Außerdem brauchen wir 3. standardisierte „Mobile first“-gedachte Werbemöglichkeiten, die auch die Nutzerperspektive einbeziehen.

Adzine: Bevor Sie nun zu viel über Ihren Vortrag auf den Mobile Advertising Summit verraten, eine abschließende Frage: Glauben Sie, dass wir auf einem Mobile Summit 2017 schon einen deutlichen Budget-Shift in Richtung Mobile Brand Advertising haben werden? Wird sich also in einem Jahr viel bei der Einstellung der Brand Advertiser zum Thema Mobile verändert haben?

Türck: Absolut! Wir sehen ja bereits in anderen Ländern wie z. B. den USA, dass Mobile schon heute einen bedeutenden Stellenwert eingenommen hat und mehr als 60% der digitalen Ad Spendings ausmacht. Und am Ende muss ja jeder Marketingentscheider nur seine eigene Mediennutzung oder die seiner Kinder reflektieren, um die richtige Entscheidung zum Marketingmix zu überdenken.

Adzine: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Türck. Wir sehen uns in Berlin!

Treffen Sie Alisa Türck auf dem Mobile Advertising Summit!

Sie wollen mehr über die Möglichkeiten für Brand Advertiser auf Mobile erfahren? Sprechen Sie am 21. April direkt mit Alisa Türck auf dem Mobile Advertising Summit in Berlin. Sichern Sie sich noch heute hier ein Ticket!

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SOCIAL MEDIA
Influencer auf Knopfdruck?

Kristina Kobilke
Bild: simon gurney Dollarphotoclub.com

In Zeiten der Aufmerksamkeitsökonomie ist die Relevanz von Influencer-Marketing inzwischen unbestritten. Um es jedoch zu einem festen und vor allem planbaren Bestandteil im Marketingmix zu machen, ist aus Unternehmens-, aber auch aus Influencer-Sicht eine Professionalisierung des Marktes unumgänglich. Insbesondere das Zusammenfinden von Brands und Meinungsmachern, aber auch die konkrete Planung, Umsetzung und Kontrolle von Influencer-Kampagnen ist mitunter ein für beide Seiten äußerst langwieriger, aufwendiger und intransparenter Prozess. Neue Plattformen und Dienstleister wollen hier Abhilfe schaffen und bieten unterschiedliche technische Lösungen an, die mehr Transparenz, aber vor allem mehr Automatisierung in das komplexe Geschäft des Influencer-Marketings bringen sollen. Der „Influencer auf Knopfdruck“ – das wäre für viele Marketer eine Traumvorstellung.

Getrieben durch den Vorreiter YouTube hat sich eine Vielzahl von Formaten etabliert, mit denen Influencer Werbung für eine Marke oder ein Produkt in ihrer Community betreiben. Sei es eine einfache Produkterwähnung in einem YouTube-Video oder auch in einem Instagram-, Facebook-Post oder Tweet, die stolze Präsentation der letzten Shoppingausbeute, auch Haul genannt, auf YouTube, ganze Videos in Form von Reviews oder Tutorials, die sich ausschließlich um ein Produkt oder ein Produkterlebnis ranken oder auch „Behind the Scenes“-Eindrücke in einer Story auf Snapchat.

Geht es nach bc.lab-Gründer Peter Bernskötter, ist die Suche nach dem richtigen Influencer nach wie vor ein Zusammenspiel aus maschineller und menschlicher Intelligenz. Mit seiner neuen Social-Media-Management-Suite Buzzlogix, die Mitte des Jahres auch auf den deutschen Markt kommt und deren General Manager und Co-Founder er ist, können Unternehmen im Self-Service unter anderem nach Influencern recherchieren.

Die maschinelle Komponente des Tools analysiert und bewertet dabei Beiträge aus dem Social Web nach zuvor definierten Keywords in Echtzeit und fördert damit Influencer, die über das Thema der Marke berichten, zu Tage. Metriken bzw. sofort sichtbare und frei zugängliche kanalspezifische KPIs werden dabei gleich mitgeliefert. Bei Blogs sind das zum Beispiel der Alexa Rank, die Anzahl der Backlinks oder der Google Page Rank. Bei Twitter zum Beispiel die Anzahl der Retweets, bei YouTube die Anzahl der Views, Likes und Kommentare, bei Instagram analog die Anzahl der Abonnenten, Likes und Kommentare usw.

Peter Bernskötter, Bild: bc.lab

Der manuelle Teil der Influencer-Recherche widmet sich, unterstützt von einer tiefgreifenden Sentimentanalyse, der Überprüfung qualitativer Aspekte. Ist der Influencer positiv zu meiner Marke, meinem Thema eingestellt? Wie hochwertig sind seine Inhalte? „Wir sind sehr stark von der inhaltlichen Komponente aus getrieben – was wird in der jeweiligen Influencer-Community genau diskutiert und wie ist die Tonalität dabei“, beschreibt Peter Bernskötter den Fokus von Buzzlogix. Influencer, die unter KPI-Gesichtspunkten zwar relevant sind, inhaltlich jedoch nicht zur Marke passen, werden so ausgeschlossen. „Das minimiert Streuverluste in der Markenkommunikation und ermöglicht es Unternehmen, gezielt die Personen anzusprechen, die wirklich einflussreich für ihr Themengebiet sind“, sagt Bernskötter.

Das Berliner Start-up ReachHero verfolgt neben der direkten Beratung von Unternehmen und großen Agenturen noch einen gänzlich anderen Ansatz. Um Influencer-Marketing skalierbar zu machen, können sich Unternehmen auf dem nach eigenen Angaben größten Online-Marktplatz für Product-Placement-Vermittlung Deutschlands von inzwischen über 3.000 Influencern, darunter auch bekannte Multiplikatoren, finden lassen. Die Einstiegshürden sind dabei sowohl für Unternehmen als auch Influencer gering. Ab einer Anzahl von 1000 Abonnenten pro Kanal können Influencer Angebote auf die auf der Plattform eingestellten Kampagnenbriefings der Unternehmen abgeben. Unternehmen wählen aus den Angeboten wiederum die für sie attraktivsten aus. Das Mindestauftragsvolumen beträgt dabei 100 Euro.

Phillip John, Bild: ReachHero

Als Entscheidungshilfe liefert ReachHero KPIs pro Influencer, wie die Reichweite und Zielgruppe nach Alter und Geschlecht des jeweiligen Social-Media-Kanals. Im Falle der YouTuber sind das vor allem auch die durchschnittlichen Views der letzten 12 Videos. „Kunden schätzen diese Kennzahl sehr, da sie ihnen eine Planungssicherheit dahingehend gibt, wie viele Views das nächste Video sehr wahrscheinlich erreichen wird“, erläutert Phillip John, COO und Co-Founder von ReachHero. Die Reichweite eines Kanals allein könne lediglich als erste Orientierung dienen, sagt sie doch wenig über die Interaktion der Community mit den Inhalten aus.

Darüber hinaus bietet ReachHero auch einen automatischen Algorithmus, der Influencer anhand von Zielgruppenparametern vorschlägt. Eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Content der Influencer ist auch aus Sicht von Phillip John zu empfehlen. „Vollständig automatisiert geht es bisher noch nicht. Unternehmen sollten ein Gefühl dafür bekommen, wie und mit welcher Tonalität der Influencer Inhalte umsetzt. Es sei denn, Marken wollen über eine breite Masse von Influencern beispielsweise einen einfachen Link promoten.“

Kosten entstehen bei ReachHero erst, wenn Unternehmen ein Influencer-Angebot annehmen. Als Abrechnungsformen haben sich Festpreise, aber auch eine performancebasierte Vergütung wie Cost per Click oder Cost per Install etabliert. ReachHero erhält von den Unternehmen eine 20%ige Provision, die sich am Angebotsvolumen bemisst. Legte man den Angeboten einen durchschnittlichen TKP zu Grunde, habe sich die Preisspanne inzwischen auf 20 Euro bis 120 Euro eingependelt, je nach Zielsetzung des Unternehmens, aber auch der Attraktivität des Influencers.

Ashwin Tchanra, Bild: inSocial Media

Bei größeren Kampagnen ist wiederum die persönliche Beratungsdienstleistung und Erfahrung des ReachHero-Teams gefragt. Ein Ansatz, den sich auch die Hamburger Agentur inSocial Media zu eigen macht. Denn „Influencer-Marketing steht noch am Anfang. Das kreative Gut eines Influencers ist das wichtigste, um eine Kampagne zum Erfolg zu führen und KPIs zu erreichen“, ist inSocial Media CEO Ashwin Tchanra überzeugt. Er setzt auf einzelne starke Beziehungen, die er zu bestimmten Influencern aufgebaut hat, wenngleich er dem Marktplatzansatz zur Vermittlung von Influencer-Kampagnen gerade für den Longtail-Bereich des Marktes offen gegenübersteht. Denn mit geringeren Kosten seien auch die Erwartungen der Unternehmen geringer.

Sein Fokus liegt vor allem auf der Vermittlung größerer Social-Media-Stars, darunter auch Sportler, Musiker oder Models in Zusammenarbeit mit Künstlernetzwerken, YouTube Networks, Online-TV-Sendern, Musikverlagen oder Sportlermanagements. Transparenz will inSocial Media vor allem in der Optimierung und Erfolgskontrolle von Influencer-Kampagnen schaffen und hat dazu das Analysetool HypeYu gelauncht. Damit lassen sich Kampagnen, die nicht selten auf YouTube starten, über Instagram und Facebook weiterlaufen und schließlich bei Twitter oder Snapchat enden, über verschiedene Plattformen hinweg analysieren und optimieren.

Dem höheren Auftragsvolumen entsprechend ist auch der Aufwand der Kundenberatung von inSocial Media. Bis zu acht Abstimmungsschleifen werden bei der Planung und Umsetzung einzelner Influencer-Kampagnen gedreht. Grundsätzlich werden die Ziele und die Zielgruppe der Kampagne gemeinsam mit dem Kunden analysiert. „Das ist bereits der Punkt, ab dem ein automatisiertes Arbeiten nicht mehr möglich ist“, sagt Tchanra. inSocial Media schlägt dem Kunden auf Basis der Analyse eine Auswahl von Künstlern vor. Die Entscheidung für einen Künstler erfolgt wieder gemeinsam. Bereits in dieser Phase ist ein intensiver Austausch mit dem favorisierten Influencer immens wichtig. „Nur wenn Künstler und Marke zusammenpassen und der Künstler sich mit der Marke identifizieren kann, können alle Beteiligten auch wirklich zu einer qualitativen Umsetzung kommen“, ist sich Ashwin Tchanra sicher. Die Gefahr, einen Shitstorm zu riskieren, sei einfach deutlich größer als bei anderen Marketingdisziplinen.

Andreas Türck, Gründer von Buzzbird und Teilhaber von pilot Hamburg, hat diese Form der Zusammenarbeit ohne automatisierte Prozesse als äußerst ressourcenaufwendig erlebt. Von der Suche sowie der Auswahl der Influencer über die gemeinsame Abstimmung der Kampagnen, die Produktion der Inhalte bis hin zum Reporting und der abschließenden Abrechnung reichte das Spektrum zeit- und kostenintensiver Arbeitsschritte. Um Influencer-Marketing für Unternehmen und auch Mediaagenturen wirklich planbar, messbar und vor allem skalierbar zu machen, ist eine Automatisierung aus seiner Sicht unumgänglich. Und das auch aus Sicht der Influencer. Co-Founder und YouTuber Felix Hummel hat ebenfalls seine eigenen Erfahrungen in das Start-up Buzzbird eingebracht. Beide Gründer verstehen sich als Anwälte ihrer jeweiligen Zunft – Andreas Türck repräsentiert die komplexen Anforderungen von Marken und Agenturen, Felix Hummel den Bedarf der Influencer. Wichtiger Aspekt von Buzzbird ist, wie auch bei ReachHero, die transparente, aber auch leistungsgerechte Vergütung der Influencer. Buzzbird erhält 20% Provision auf das Auftragsvolumen, das 1:1 beim Influencer landet.

Andreas Türck, Bild: Andreas Türck

„Buzzbird ist jedoch kein Marktplatz, sondern eine Technologie, die dem Markt zur Verfügung gestellt wird, um Influencer-Marketing wirklich planbar zu machen“, betont Andreas Türck. Das Tool liefert dabei ein anonymes System, in dem Unternehmen analog zu anderen Plattformen ein Briefing für eine Influencer-Kampagne hinterlegen können. Im Unterschied zu einem klassischen Marktplatz wird dieses Briefing jedoch über einen Algorithmus nur den Influencern zugeführt, die zur Marke und zum Briefing des Unternehmens passen.

Für Influencer entsteht hier der Vorteil, dass sie eine transparente Übersicht über für sie relevante Kampagnen bekommen. Auf Basis dieser Vorselektion können sie entscheiden, welche Kampagne inhaltlich und auch finanziell für sie attraktiv ist und mit welcher Marke sie kooperieren wollen. „Influencer bespielen in der Regel bis zu sieben Kanäle parallel und werden nicht selten von einer Vielzahl unqualifizierter Unternehmensanfragen überhäuft.“ Laut Türck könnten Unternehmen und passende Influencer über Buzzbird in nur vier Tagen zusammenfinden, wenngleich ein größeres Zeitfenster natürlich empfehlenswert wäre.

Wie fast alle Plattformen im Markt liefert auch Buzzbird über die APIs der einzelnen Social-Media-Kanäle Reportingdaten in Echtzeit, um den Erfolg der Influencer-Kampagnen transparent zu machen und damit auch für die Zukunft planbarer.

Dass sich der Markt für Influencer-Marketing gerade in Deutschland weiterentwickelt, begrüßen deutsche Multiplikatoren wie Nico Oppel, ein erfolgreicher Instagrammer alias @eskimo, grundsätzlich sehr. Mit über 70.000 Followern und einer überdurchschnittlichen Engagement-Rate von 7% zieht er viele Unternehmensanfragen an. Die meisten, hauptsächlich aus dem Ausland stammenden Angebote empfindet er jedoch eher als Spam. Die persönliche Ansprache durch Firmen, idealerweise aus Deutschland, zieht er einer Registrierung auf einem Marktplatz vor. „Das bringt mich in eine bessere Verhandlungsposition“, glaubt Oppel. Seinen Marktwert ermittelt er über das Portal InfluencerDB. Hier lassen sich der Mediawert pro Post sowie die durchschnittliche Engagement-Rate und weitere KPIs analysieren. Firmen zahlen in der Regel pro Post oder auch eine Pauschale.

Nico Oppel, Bild: Nico Oppel

Die mitunter wahllos anmutende Werbung mittels Meinungsführern sieht Oppel durchaus auch kritisch. „Wichtig ist die Identifikation des Influencers mit der Marke“, ist er überzeugt, andernfalls riskierten die Marktteilnehmer schnell eine Übersättigung des Marktes. Ebenso wichtig ist dabei das in Deutschland oft mangelnde Vertrauen der Marken in die weitestgehend autonome kreative Umsetzung einer Kampagne durch die Influencer. „Nur so kann die für das Influencer-Marketing so wichtige Authentizität gewahrt werden.“

Fazit: Dank der Weiterentwicklung der Technologie ist eine weitgehende Automatisierung von Influencer-Marketing schon heute Realität. Der „Influencer auf Knopfdruck“ ist dabei theoretisch möglich, nach Ansicht der Marktteilnehmer jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen empfehlenswert.

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Foto: ADZINE

Heutzutage ist es für den Erfolg beinahe jedes Unternehmens unerlässlich, sich die Vorteile von Mobile Business-Lösungen zunutze zu machen. In einem schnelllebigen Sektor ist es essentiell, die dynamischen Entwicklungen und Zukunftsthemen der Branche genau im Auge zu behalten. Harald Winkelhofer, CEO von IQ mobile, der Umsetzungs-Spezialeinheit für alle mobile Technologien und Kommunikationslösungen, stellt dazu die aktuellen Trends im mobile Business zusammen, die sich Unternehmer genauer ansehen sollten.

Wie jedes Jahr wurden auf den großen Branchenkongressen CES in Las Vegas oder dem Mobile World Congress in Barcelona die interessantesten und wesentlichen Neuigkeiten im Bereich der mobilen Lösungen für unseren Alltag präsentiert. Der Trend-Barometer dieser großen Konferenzen im Bereich der technischen Innovationen weist in Marketing und CRM auf vernetzte Lösungen, die unser tägliches Leben vereinfachen sollen. IQ mobile ist diesen Entwicklungen Jahr für Jahr auf der Spur und mit Umsetzungen in diesen Bereichen auch für Marktführer der unterschiedlichsten Branchen laufend gefordert. „Unser Ausblick zeigt Entwicklungen und Themen, die wir bereits erprobt, gesehen und auf die praktische Umsetzung hin geprüft haben“, erklärt Harald Winkelhofer, Geschäftsführer und Gründer von IQ mobile, dessen Unternehmen vor allem auf die Bereiche Retail, Location Based Services, POS, CRM & Lifecycle, media 2.0 sowie Screens & Mobile spezialisiert ist.

1 - Hardware: New Hardware, new Players

Von Smart TVs über Smartwatches bis hin zu Virtual Reality Brillen – neue Hardware erobert den Alltag. Anbieter unterschiedlichster Branchen stürmen den Markt der Connected Devices, wie PlayStation mit einem Virtual Reality Headset, Mini mit einer interaktiven Augmented Reality Brille oder Volvo, der als erster Automobilhersteller mit der Microsoft Holo-Lense arbeitet. Für Unternehmen eröffnet das Internet der Dinge die Möglichkeit, detaillierte und entscheidungsrelevante Daten ihrer Kunden zu generieren und die Begleitung entlang der gesamten Customer Decision Journey mit einer personalisierten Ansprache über alle Kanäle zu intensivieren.

2 - Retail: Omni-Channel

Kunden nutzen für ihre Kaufentscheidung immer stärker verschiedene Geräte und unterschiedliche Kanäle, die Customer Journey wird damit noch differenzierter. Unternehmen sollten daher durch die intelligente Vernetzung aller Kanäle ein nahtloses Einkaufserlebnis bieten. Firmen, die im nächsten Jahr diesen strategischen Vorteil zu nutzen wissen, bilden dafür neue Teams, die konvergente Customer Journeys und digitale Shopper- Aktivierungsmaßnahmen am Point of Sale entwickeln. Das Thema Omni-Channel ist dabei in den meisten Fällen Chefsache – wie etwa bei Zalando, wo mehr als 60 Prozent der Shop-Besuche von mobilen Endgeräten aus getätigt werden. Die Devise lautet hier „Mobile First“. Auch Unternehmen, die nicht im E-commerce tätig sind, erkennen die hohe Relevanz von Mobile in der Customer Decision Journey.

3 - Retail: Data Driven Business

Durch Nutzung einer breiteren Datenbasis sind Unternehmen in der Lage, über alle (digitalen) Kanäle hinweg, die Zielgruppe automatisiert mit individuellen Angeboten zu erreichen. Somit kann dynamisch auf die Nachfrage reagiert und auf Produktwünsche eingegangen werden. Die gewonnenen Daten können im Mobile Commerce und im Mobile Advertising genutzt werden. „Real-time Empfehlungsmarketing“, „Customer Journey Management“ oder „Instore Navigation und Tracking“ werden an Bedeutung gewinnen. Ein Beispiel: Mondelēz hat in Australien eine Digital-out-of- Home-Kampagne für die Schokoladenmarke Cherry Ripe gelauncht, die Livedaten und Echtzeitgesichtserkennung verwendet, um die passende Zielgruppe an Tankstellen anzusprechen.

4 - CRM: Connected Touchpoints

2016 werden laut Juniper Research mehr SMS als E-Mails versendet werden. Messaging Apps wie WhatsApp, Facebook Messenger oder WeChat zählen weltweit bereits mehr als 900 Millionen aktive User. Die Integration von Services in Messenger Apps bietet Marken die Möglichkeit, Millionen an Nutzern zu erreichen. Marken kommunizieren nicht mehr über viele verschiedene Plattformen, sondern reduzieren die Administration auf bestenfalls ein Tool. Jeder Kunde wählt die bevorzugte Art der Kommunikation. Das können SMS, Whats App-Nachrichten oder Push Notifications in Apps statt eines E-Mail-Newsletters sein.

5 - Connected Screens

Interaktive Bildschirmlösungen - im stationären Handel oder Out-of-Home Screens wie City-Lights und Infoscreens - schaffen eine starke Interaktion mit Marken. Mobile Endgeräte schlagen den Bogen zum digitalen POS. So können Kunden In-Store ein NFC- oder Bluetooth-fähiges Mobiltelefon an einen Screen halten, um ein besonderes Angebot zu bekommen. Oder ein digitales Schaufenster, das Passanten ein interaktives 24/7 Shopping Erlebnis ermöglicht. Angebote können einfach gesteuert werden, um konstant Interesse zu schüren. Das zeigte Burberry mit einer digitalen Out-of-home Kampagne über mehrere Screens: Mit dem Smartphone gestalteten User einen individuellen Schal, um ihn dann auf einem „Curved Screen” über den Platz fliegen zu lassen und ihn danach „online“ zu bestellen.

6 - App Management: App Ecosystem

Die innovativsten Apps sind solche, die als Zusatz zu einem Device fungieren, das dem User einen Mehrwert bietet. Ein Beispiel dafür ist eine App, die ursprünglich für sich stand und jetzt als Connected App verfügbar ist, wie etwa das Nest-Thermostat. Die nächste Stufe in der Evolution werden Apps sein, die es schaffen, Daten aus unterschiedlichsten Quellen zu verknüpfen und zu analysieren.

7 - App Management: App Search

Suchanfragen über Mobile Browser haben den Desktop überholt. Voice Search Services wie Apple Siri oder Microsoft Cortana sowie die mobile Bildersuche bringen individuelle Suchergebnisse hervor. Die Suchmöglichkeiten finden vermehrt außerhalb der App-Stores statt, Apps müssen daher auch über die anderen Suchmethoden schnell auffindbar sein. Neue Themen wie App Indexing und App Deep Linking erhöhen die Sichtbarkeit von Apps außerhalb der App- Stores im „offenen“ Search Bereich.

8 - App Management: App Marketing

App Marketing erfordert Kontinuität. Es reicht schon lange nicht mehr aus, eine App zu entwickeln und diese in den App Store hochzuladen – bei über 1,5 Millionen App-Angeboten weltweit ist der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Nutzer groß. Neben App Push- und App Install-Kampagnen gilt es auch neue Wege zu gehen, um Nutzer zu generieren, die wirklich Interesse an der App haben: Blogger Relations, Audience Targeting-Kampagnen oder Kampagnen mit speziellen Brand-Algorithmen sind die Königsdisziplinen des App Marketing.

9 - Mobile Advertising: Location Based Advertising

Kunden werden gezielt am POS, in unmittelbarer Umgebung oder in kontextspezifischen Situationen angesprochen. Sie suchen 2016 verstärkt auf mobilen Endgeräten nach Angeboten und Informationen aus ihrem geografischen Umfeld. Durch lokale Pull- und Push-Dienste, zum Beispiel mittels „Geofencing” (outdoor) oder Beacons (indoor Navigation) bei IKEA Österreich, werden IKEA FAMILY Mitglieder durch die App von IQ mobile auf Angebote aufmerksam gemacht – perfekt passend zu Ort, Zeit und ihren persönlichen Interessen.

10 - Mobile Advertising: Social Media Advertising

Social Media Werbung wird komplexer und punktgenauer. Ein Kanal reicht nicht mehr aus, um alle Zielgruppen und Marketingziele zu erreichen. Werbetreibende müssen mit integrierten Werbekonzepten eine Vielzahl von Plattformen nutzen. Neben Paid Media wie Facebook, Twitter oder Instagram und Werbeformen wie Facebook Carousel Ads oder Canvas gewinnt cleveres Storytelling an Bedeutung. Das zeigt Smart mit der Launch-Kampagne für das neue Fortwo Cabrio: Smart erzählt über zwei Instagram-Accounts jeweils einen Teil einer Geschichte. Erst wenn zwei Smartphones und damit die beiden Instagram Accounts nebeneinander liegen, wird für den User die ganze Story ersichtlich.

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Bild Harald Winkelhofer

Autor/in

Harald Winkelhofer ist Gründer (2006) und CEO von IQ mobile. Nachdem er sein Studium an der Fachhochschule Technikum Wien abgeschlossen hatte, begann er in der Telekommunikationsbranche und sammelte ab 1998 zwei Jahre Erfahrung bei zwei österreichischen Mobilfunknetzbetreibern. Seit 2004 teilt er sein Wissen durch das Lehren an verschiedenen Fachhochschulen. Winkelhofer ist seit 2011 Präsident der MMA Austria. Seit 2012 ist er Mitglied des Steering Board von Dentsu Aegis Austria sowie ein Mitglied des Digital Board von Dentsu Aegis Germany.
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