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ADTECH

Consent-Management-Plattformen rüsten auf

26. Oktober 2020 (apr)
Bild: Titipong8176734 – Adobe Stock

Die Werbeindustrie muss sich derzeit neu orientieren. Verschärfte Richtlinien für Datenschutz sorgen dafür, dass die ausdrückliche Nutzereinwilligung, der sogenannte Consent, in den Mittelpunkt des Marketings rückt. Der Consent ist künftig der Startpunkt für weitere Personalisierungsmaßnahmen und die Einholung wird im Advertising durch das Transparency and Consent Framework (TCF) technologisch abgebildet. Daher ist aktuell insbesondere der Markt der Consent-Management-Plattformen (CMP) in Bewegung, denn die Technologie ist dafür zuständig, dass das internationale Regelwerk sauber umgesetzt wird. Eine Übernahme aus Großbritannien verdeutlicht, dass sich die CMP-Anbieter nun abseits der TCF-Konformität verstärkt nach Möglichkeiten umschauen, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen.

So verkündet die US-amerikanische CMP Sourcepoint die Akquisition des britischen Start-ups Redbud. Die Technologie der Briten scannt den Adtech-Stack von Websites und bietet Publishern Werkzeuge an, um Quellen für Datenschutzrisiken aufzudecken, Performance-Probleme zu beheben und Benchmarks aufzuzeigen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Analyse von Datenschutzpraktiken der Partner aus dem Media-Ökosystem, wodurch die konkrete Verbindung zur Consent-Management-Welt offensichtlich wird.

Ein Beispiel dafür ist etwa die Information, wer einen Cookie vor der Zustimmung durch den Nutzer setzt. Laut einer aktuellen Studie geschieht dies in der DACH-Region auf rund 43 Prozent der Websites, wobei das noch der beste Wert beim “Consent-Management-Check” der Agentur E-Dialog ist. Hiesige Publisher können die Nachhilfe also dringend gebrauchen.

Doch Redbud bietet auch der Advertiser-Seite Hilfestellung in der Frage an, ob der Consent korrekt eingeholt wurde. Außerdem weist es Grauzonen bei der Datenverarbeitung aus und zeigt, wie diese zu beheben sind. Das soll Transparenz sowie Sicherheit für alle Beteiligten leisten und dabei unterstützen, schwarze Schafe via Blacklist auszusortieren.

Sourcepoint integriert die Technologie in die eigene Plattform, die im Heimatmarkt USA, in Großbritannien, Frankreich und hierzulande verfügbar ist. Die Werkzeuge von Redbud werden momentan in Deutschland von einigen Marktteilnehmern bereits getestet, stecken dann aber bald in einem neuen Gewand. Die Mitarbeiter des Start-ups stoßen zu den 40 Beschäftigten bei Sourcepoint hinzu, wobei das Gründer-Duo Chloe Grutchfield und Rhys Denny Teil des Führungsteams wird.

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